Fotocredit: Pixabay/congerdesign
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Mit der Natur, statt gegen sie zu arbeiten – darum geht es im essbaren Waldgarten. In Zeiten des Klimawandels scheint dieses Konzept sehr zukunftsträchtig.
Dieser Artikel wurde am 16. Oktober 2019 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Ein Gemüsegarten muss nicht unbedingt auf einem kahlen Acker entstehen, mit in Reih und Glied angesäten Pflanzen. Das ganze Konzept kann auch ganz anders aussehen. Im essbaren Waldgarten wird es umgesetzt. Was im ersten Moment nach Chaos aussieht und klingt, erweist sich langfristig als klug und durchdacht. Das Ziel ist, auf gleicher Fläche Obstbäume, Wildobst, Beerensträucher, essbare Gemüse-Stauden, Kräuter, Nutzpflanzen und einjährige Gemüsepflanzen wachsen. Unterteilt ist ein essbarer Waldgarten meist auf verschiedene Ebenen. Dabei stehen die Pflanzen weniger in Konkurrenz als wenn ausschließlich einjährige Pflanzen angebaut werden.

Die „Stockwerke“ sind oft vom Baum mit hohen Kronen (zum Beispiel Walnuss), über niedrigere Bäume (Apfel, Quitte), Sträucher, Kräuter, Bodendekcer (Thymian, Minze) bis zur Humusschicht (Topinambur, Kartoffel) und einer vertikalen Kletterschicht (Kiwi) eingeteilt. Dazu können noch weitere Pflanzen kommen, die an sich nicht essbar sind, aber helfen, damit das gesamte System besser wächst.

Essbarer Waldgarten gegen den Klimawandel

Der Vorteil dieser Art der Bepflanzung liegt einerseits darin, dass eine Vielzahl an Pflanzen auf relativ engem Raum nebeneinander wachsen können, die sich nicht die Nährstoffe wegnehmen, sondern die sich gegenseitig im Wachstum unterstützen. Andererseits sind die einzelnen Pflanzen auch gegen Schädlinge weniger anfällig. Hat es ein Käfer zum Beispiel auf den Apfelbaum abgesehen, kann er sich nicht so rasch vermehren, da – im Gegensatz zu einer Plantage – in unmittelbarer Nähe kein weitere Apfelbaum anzufinden ist.

Ein essbarer Waldgarten trägt auch dazu bei, dass Ernteausfälle besser ausgeglichen werden können. Erleidet eine Art – etwa durch Hitze oder Hagel – Schaden, so gibt es immer noch weitere Pflanzen, die Erträge bringen. Das ist vor allem in Zeiten des Klimawandels von größter Bedeutung.

Wie ein essbarer Waldgarten aussehen kann, zeigt dieses kurze Video von National Geographic (auf englisch):
httpv://www.youtube.com/watch?v=Q_m_0UPOzuI&feature=youtu.be

Quelle: “Der Waldgarten – Ernte auf sieben Ebenen”
“Forest garden with 500 edible plants takes a few hours of work a month”

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