Photocredit: pixabay.com/cocoparisienne
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Wer Lebensmittel retten möchte, muss heutzutage nicht mehr in Mülltonnen wühlen.
Dieser Artikel wurde am 12. Juni 2019 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Die Reduktion der Lebensmittelverschwendung ist ein wichtiger und wesentlicher Aspekt um dem Klimawandel Einhalt zu gebieten. Wenn weniger produziert wird, werden Ressourcen geschont, und der Boden weniger stark ausgebeutet.

Noch vor ein paar Jahren war Lebensmittelretten für viele Menschen (die davon wussten) jedoch mit „Containern“ bzw. „dumpster diving“ verbunden. Also dem Herumwühlen in Mülltonnen von Supermärkten oder ähnlichen Orten, mit der Vermutung und Hoffnung, noch essbare Lebensmittel bergen zu können. Und da das doch auch sehr abschreckend ist für viele von uns, war es lange Zeit eine gewisse Hürde, dieser Form des nachhaltigen Konsums nachzugehen.

Speziell Brot und Gebäck wird sehr viel entsorgt und somit gerettet. - Photocredit: pixabay.com/juttazeisset
Speziell Brot und Gebäck wird sehr viel entsorgt und somit gerettet. – Photocredit: pixabay.com/juttazeisset

Aber mit der Zeit haben sich dieser Problematik immer mehr Menschen und Gruppen angenommen. Dadurch haben sie diverse Möglichkeiten eröffnet, die das Nutzen von geretteten Lebensmitteln um ein Vielfaches vereinfacht.

Die Organisationen

Neben den offenen Kühlschränke der Fair-Teiler, die durch foodsharing.at organisiert sind, gibt es in Wien seit 2014 auch den Verein Startup. Dieser Verein hat sich der Unterstützung hilfsbedürftiger Menschen verschrieben, und eine Infrastruktur aufgebaut, um Lebensmittel direkt von den Supermärkten abzuholen noch bevor sie weggeworfen werden.

Auch von Veranstaltungen und Großküchen werden teilweise Speisen und Lebensmittel gerettet. - Photocredit: pixabay.com/Counselling
Auch von Veranstaltungen und Großküchen werden teilweise Speisen und Lebensmittel gerettet. – Photocredit: pixabay.com/CounsellingPhotocredit: pixabay.com/Counselling

Daraus ist 2016 dann auch die Lebensmittelrettung Österreich entstanden, eine Organisation zur Vernetzung von professionellen, lebensmittelrettenden Vereinen und zum Austausch bzw. der Weitergabe von Warenüberschüssen und Erfahrungen zu diesen Themen.

Wie es funktioniert

Seit dem Beginn mit einem einfachen Lastenfahrrad hat sich beim Verein Startup viel getan. Inzwischen besteht der Fuhrpark aus mehreren LKWs und Transportern, die jährlich tonnenweise Lebensmittel abholen, sie sortieren, sammeln, und auf die drei Foodpoints in Wien aufteilen.

Von den Foodpoints in Hernals, Floridsdorf und Meidling können sich speziell Menschen mit niedrigem Einkommen die Lebensmittel günstig abholen. Aber auch mit normalem Einkommen darf man einen Beitrag zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung beitragen. Der monetäre Einsatz ist jedoch höher.

Bei vielen verpackten Lebensmitteln ist das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht unbedingt ein Anzeichen für bereits verdorbene Ware. - Photocredit: Elisabeth Demeter
Bei vielen verpackten Lebensmitteln ist das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht unbedingt ein Anzeichen für bereits verdorbene Ware. – Photocredit: Elisabeth Demeter

Lebensmittelrettung und mehr…

Auch wenn ein Großteil des Vereins Startup die Lebensmittelrettung ausmacht, so ist durch den Verein, der speziell langzeitarbeitslosen aber auch anderen hilfsbedürftigen Menschen eine neue Chance gibt, so viel mehr entstanden.

Andere Bereiche des Vereins sind etwa die Kreativwerkstatt, einen Second-hand Shop, und die Veganerie, der erste vegane Imbiss mit geretteten Lebensmitteln.

Fazit

Sowohl die Angebote vom Verein Startup, als auch die von foodsharing und ähnlichen Organisationen, zeigen sehr deutlich, dass es inzwischen zumindest in größeren Städten wie Wien sehr einfach möglich ist, der Lebensmittelverschwendung Einhalt zu gebieten. Und zwar ganz ohne mitten in der Nacht im Müll zu stöbern – ganz legal und sauber.