Fotocredit: Pixabay/Rokokolady
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So will Mailand die Luftverschmutzung bekämpfen und zugleich die Wirtschaft im Stadtkern ankurbeln. Bars, Restaurants und kleine Läden sollen profitieren.
Dieser Artikel wurde am 18. Juni 2020 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Es gibt ja kaum eine Situation, die, so negativ sie auch sein mag, nicht auch etwas Gutes mit sich bringt. So verhält es sich auch mit Corona und der Verkehrssituation in Mailand. So schlimme Folgen die Pandemie in Italien und gerade auch in Mailand grundsätzlich hatte, so führt die Erfahrung, die die Stadtregierung in dieser Zeit gemacht hat, zumindest in Sachen Umweltschutz zu einer positiven Wende.

Mailand will nämlich einen ambitionierten Plan umsetzen, was die künftige Straßennutzung betrifft. Mailand und sein Umland zählen zu den Gebieten, die europaweit am stärksten von Luftverschmutzung betroffen sind. Durch den Lockdown gingen Verkehrsstaus um 30 bis 75 Prozent zurück – und parallel dazu sank auch die Luftverschmutzung.

35 Kilometer Straßen sollen in der Stadt deshalb ab dem kommenden Sommer für den Autoverkehr stark eingeschränkt werden und dafür vermehrt von Radfahrern und Fußgängern genutzt werden. Den Anfang dürfte der Corso Buenos Aires machen, eine belebte Geschäftsstraße im Zentrum der Stadt.

Mailand will die Wirtschaft fördern

Zu diesem Zweck will die Stadt neue Radwege einrichten und auch die Gehwege verbreitern. Die Geschwindigkeitsbeschränkung wird auf 30km/h gesenkt. Seit Jahren schon habe man versucht, den Straßenverkehr in der Stadt einzudämmen. „Wenn jeder mit dem Auto fährt, dann bleibt kein Platz für Menschen, kein Platz, um sich zu bewegen, kein Platz für wirtschaftliche Aktivitäten außerhalb der Läden“, betonte Vize-Bürgermeister Marco Granelli gegenüber dem Guardian. „Natürlich möchten wir die Wirtschaft wieder hochfahren. Doch wir glauben, dass wir das auf einer anderen Basis als zuvor tun sollten.“ Die Stadtregierung möchte alles unternehmen, um Bars, Läden und Restaurants zu unterstützen.

Mehr als die Hälfte der 1,5 Millionen Einwohner von Mailand benutzt für ihren Arbeitsweg öffentliche Verkehrsmittel. Weil die durchschnittliche Länge des Arbeitswegs bei vier Kilometern liegt, sind die Voraussetzungen ideal, um noch mehr Menschen zu einer autofreien Fortbewegung zu ermutigen.

Quelle: „Milan announces ambitious scheme to reduce car use after lockdown

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