Fotocredit: Pixabay/Nature-Pix
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Mit „Tecla“ präsentiert das italienische Architekturbüro Mario Cucinella Architects ein vollständig nachhaltiges Lehmhaus aus dem 3D-Drucker.
Dieser Artikel wurde am 12. Mai 2020 veröffentlicht
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Mit „Tecla“ präsentiert Mario Cucinella Architects ein Haus, das aus dem 3D-Drucker kommt. Während viele ähnliche Projekte Beton als Werkstoff verwenden, ließ Cucinella sich von der Lehmwespe inspirieren, die ihre wabenförmigen Nester aus Lehm fertigt. Aus diesem Grund nannte er die Technologie, mit der er die Häuser errichtet, auch „Waps“ – allerdings steht das für „World’s Advanced Saving Project“. Denn, gleich wie bei der Lehmwespe sind die Häuser aus natürlichen Materialien gebaut, deren Kosten gegen null gehen. Zugleich hinterlassen die Häuser einen sehr niedrigen ökologischen Fußabdruck. Das sei gerade in einer Zeit wichtig, in der immer mehr Menschen auf immer engerem Raum in Städte ziehen.

Cucinella setzt auf Ökologie und Nachhaltigkeit

Cucinellas Konstruktionsprozess beruht auf der Kreislaufwirtschaft. Das 3D-Drucker-Haus „Tecla“ wird eine der ersten Behausungen sein, die sich innerhalb von kurzer Zeit und zugleich möglichst nachhaltig errichten lassen. Mithilfe dieses Konzeptes lassen sich Stadtviertel bauen, die ökologisch sind und zugleich eine relativ geringe Siedlungsdichte aufweisen. Auch wird Tecla das erste 3D-Drucker-Haus sein, das zur Gänze aus lokal verfügbarem Lehm entsteht. Diese ist biologisch abbaubar und recyclebar, wodurch das Gebäude voll und ganz der Idee des Zero-Waste entspricht.

Nicht alle Komponenten im Haus können im 3D-Druck-Verfahren hergestellt werden. Die elektrischen Leitungen etwa und die Wasserleitungen stammen aus herkömmlicher Erzeugung. Doch wichtig war vorerst der Ansatz, aus einem natürlichem Rohstoff ein hochoptimiertes druckbares Erzeugnis zu gestalten.

Das gesamte Haus ist kuppelförmig, wodurch das Dachproblem elegant gelöst wurde. Außerdem kann so das gesamte Gebäude mittels 3D-Drucker errichtet werden. Da die Kuppel Stück für Stück gebaut wird, ist der Größe des Hauses keine Grenze gesetzt, wenn die Technologie auch auf eine einstöckige Bauweise reduziert ist.

Entstanden ist das Projekt übrigens im Rahmen der SOS – School for Sustainability, die Cucinella in Bologna betreibt.

Quelle: „Mario Cucinella designs a giant 3D printed wasp’s nest of a house“; www.mcarchitects.it

Foto: Pixabay/Nature-Pix


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