Das Russische Start-up Apis Cor hat in einer Kooperation mit dem Immobilienunternehmen PIK ein komplettes Haus im 3D Druckverfahren hergestellt. Was daran aber wirklich besonders ist, ist die Geschwindigkeit in der das geschah. In rund 24 Stunden war das 38 Quadratmeter große Haus fertig. Aber auch die Form des Hauses ist sehr speziell, von oben sieht das kleine Haus aus wie ein Schiffspropeller. Was Form und Design betrifft sind dem 3D Druck laut Apis Cor aber keine Grenzen gesetzt, einzig den Gesetzen der Physik ist man auch hier unterworfen.
Den 3D Drucker den man zur Produktion des Hauses verwendet hat, hat man selbst konstruiert. Dieser ist mobil und kann jederzeit transportiert und an jedem Ort aufgestellt werden, um dort mit der Konstruktion neuer Häuser zu beginnen. Konstruiert ist der Drucker wie ein Kran mit einem langen, bewegbaren Arm. Ihn Aufzustellen dauert rund 30 Minuten und es bedarf keiner speziellen Vorbereitungen am Aufstellungsort. Um den Drucker zu betreiben und mit Druckmaterial zu befüllen, braucht es nur zwei Personen. Das Material, das zum Druck des ersten Hauses verwendet wurde, ist ein Geopolymer, mit dem der Drucker bedarfsgesteuert versorgt wird, dadurch fällt bei Apis Cors Druckverfahren kein Bauschutt an.
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Was allerdings nicht aus dem Drucker kam sind das Dach des Gebäudes sowie elektrische und sanitäre Installationen und auch das Ausmalen und die Fassaden mussten von Menschenhand gemacht werden. Das Dach des Hauses ist ein äußerst beständiges und belastbares Flachdach, dessen äußerste Schicht aus einer Polymermembran besteht, die mit Heißluft verschweißt wird. Für die Isolierung des Daches wurde hartes Polystyrol verwendet, das deutlich dünner und leichter ist als herkömmliche Isoliermaterialien. Auch das Gebäude selbst ist gut isoliert, sodass im Haus zu jeder Jahreszeit ein angenehmes Klima herrscht.
Der Bau dieses ersten Hauses hat laut Angaben von Apis Cor 10.134 US Dollar gekostet, was einem Quadratmeterpreis von rund 275 US Dollar (rund 257 Euro) entspricht. Verglichen mit herkömmlichen Bauweisen spart die Konstruktion aus dem 3D Drucker etwa 40 Prozent an Kosten, außerdem auch viel Zeit und Ressourcen.
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Bild: Apis Cor