Helsinki und Oslo zeigen erfolgreich vor, wie Verkehrspolitik zum Schutz von Radfahrern und Fußgängern aussehen sollte.
Dieser Artikel wurde am 11. Mai 2020 veröffentlicht
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Jährlich sterben zahlreiche Radfahrer und Fußgänger auf Europas Straßen. Es gilt diese vergleichsweise schwachen, stark gefährdeten Gruppen mittels entsprechender Maßnahmen zu schützen. Niedrigere Höchstgeschwindigkeiten im urbanen Raum sind ein wirkungsvoller Ansatz um nicht-motorisierte Verkehrsteilnehmer zu schützen. Radfahrern werden gerade rechtsabbiegende LKWs immer wieder zum Verhängnis, trotz verehrender Unfälle und intensiver Diskussionen in den Medien ist aber bisher wenig passiert, um diese Gefahrenquelle zu eliminieren.

In der finnischen Hauptstadt hat man in den letzten Jahrzehnten einige Maßnahmen zum Schutz von Radfahrern und Fußgängern umgesetzt. Auch diese Stadt hatte früher viele Verkehrstote und eine Veränderung wurde nicht über Nacht erreicht, doch im Jahr 2019 waren es nur noch drei Tote und darunter befand sich weder ein Fußgänger noch ein Radler. 1965 starben 84 Personen im Verkehr der Stadt, zwischen Ende der 1980er und den frühen 1990er Jahren konnte man die Anzahl bereits auf 20 bis 30 Personen pro Jahr reduzieren. Dann sanken die Ziffern immer schneller und ab 2010 gab es durchschnittlich nur noch 7 Unglücksfälle mit tödlichem Ausgang.

Was genau die Finnen gemacht haben, um die Zahl noch weiter zu senken und vor allem Radfahrer und Fußgänger zu schützen ist schnell zusammengefasst. Niedrigere Tempobegrenzungen sind einer der Schlüsselfaktoren, die zu Helsinkis Erfolg beigetragen haben. In Wohngebieten und im Stadtzentrum ist durchgehend nur mehr Tempo 30 erlaubt, auf Hauptstraßen sind es 40 Kilometer pro Stunde. In den Vorstädten gilt zumindest auf Hauptstraßen weiterhin Tempo 50. Diese Geschwindigkeitsbeschränkungen werden auch stark kontrolliert, um ihre Einhaltung zu garantieren. Was ebenfalls zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beigetragen hat, sind auch die technologischen Entwicklungen der letzten Jahre im Bereich Fahrzeugsicherheit. Außerdem gab es natürlich auch bei den Straßen, Rad- und Gehwegen Anpassungen, die dem Schutz aller Verkehrsteilnehmer dienen. Ähnlich erfolgreich war die Verkehrspolitik in Oslo, auch hier kamen im letzten Jahr weder Radfahrer noch Fußgänger zu Tode.


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