MF Estelle, die erste autonome Elektrofähre der Welt, hat ihre Jungfernfahrt erfolgreich abgeschlossen. Der Versuch war ein wichtiger Meilenstein, nicht nur für die autonome Technologie, sondern auch für nachhaltige maritime…

MF Estelle, die erste autonome Elektrofähre der Welt, hat ihre Jungfernfahrt erfolgreich abgeschlossen. Der Versuch war ein wichtiger Meilenstein, nicht nur für die autonome Technologie, sondern auch für nachhaltige maritime Lösungen.

MF Estelle überquerte eine Bucht in Stockholm ohne jegliche menschliche Hilfe an Bord. Die Fähre wurde vom norwegischen Trondheim aus ferngesteuert – 600 Kilometer von Stockholm entfernt. Die Route führte von der Insel Kungsholmen, auf der sich das Stockholmer Rathaus befindet, nach Södermalm, der größten Insel der Stadt. Der Test zeigte, dass die Fähre in der Lage ist, eine große, vielbefahrene Bucht im Zentrum Stockholms zu überqueren und auf der anderen Seite ganz allein anzulegen, und zwar auf Knopfdruck.

Die 12 Meter lange MF Estelle, die dem norwegischen Transportunternehmen Torghatten Midt gehört, wird als ein Schiff beschrieben, bei dessen Bau Nachhaltigkeit im Mittelpunkt stand. Die Fähre ist ein Katamaran, das heißt, sie ist energieeffizient konstruiert. Sie wurde in der Hauptwerft von Brødrene Aa in Hyen an der Westküste Norwegens aus Karbonfasern gebaut, was zu einer Gewichtsreduzierung und damit zu einer Optimierung des Energieverbrauchs beiträgt.

MF Estelle legt auf Knopfdruck an

Darüber hinaus wurde die Fähre mit einem autonomen Navigationssystem ausgestattet, das von der norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie entwickelt wurde, sowie mit einem Antriebssystem, das auch mit Strom aus bordeigenen Solarzellen versorgt wird.

Zu Beginn soll ein Bediener an Bord von MF Estelle sein, aber im Laufe der Zeit ist geplant, dass die Fähre vollständig selbständig fährt und von Land aus überwacht wird. Ein Radar, Lidar, Kameras, Ultraschallsensoren, KI und GPS wurden in die Fähre eingebaut, damit sie durch Scannen der Umgebung präzise durch das Wasser navigieren kann.

Man hofft, dass die Ergebnisse des Projekts den Weg für neue umweltfreundliche Mobilitäts- (und Automatisierungs-) Dienstleistungen ebnen werden. Jetzt, da MF Estelle in Fahrt ist, sucht das Team hinter der Elektrofähre nach weiteren Anwendungsmöglichkeiten für autonome Technologien.


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Bild: zeabus