Ein Bakterium, das Elektrizität produzieren kann hat der Mikrobiologe Kenneth Nealson im See Oneida im US-Bundesstaat New York entdeckt. Das berichtet das smithsonianmag.org. Dieser See reichert sich bei der Schneeschmelze mit Mangan an, das mit dem Sauerstoff aus der Luft zu Manganoxid reagiert und auf den Grund des Sees absinkt. Doch dort, wo das Manganoxid eigentlich sein sollte, hat es der Wissenschaftler nicht gefunden. Bei seiner Suche stieß Nealson auf das Bakterium Shewanella oneidensis. Dieses Bakterium ernährt sich von Mangan, einem giftigen Schwermetall.
Das überraschte den Wissenschaftler. Denn bei den meisten Organismen stammen die Elektronen, die sie zum Überleben brauchen aus der Glukose, die sie essen, der Sauerstoff aus der eingeatmeten Luft bindet diese Elektronen, dieser Fluss hält unsere Körper am Laufen. So funktioniere, vereinfacht gesagt, der Stoffwechsel. Die Shewanellan allerdings würde die Elektronen aus den Kohlenhydraten konsumieren, doch zum Atmen braucht sie Metalloxid.
Leben im All
Dieser Vorgang funktioniere mit Mangan ebenso wie mit Blei. Das Ergebnis: Eine Lebensform, die Elektrizität isst und atmet. Neu ist dieses Forschungsergebnis allerdings nicht. Seine Entdeckung publizierte Nealson bereits im Jahr 1988. Neu ist aber, dass jüngere Forschungsarbeiten sich mit Nanodrähten auseinandersetzt, die die Shewanella produziert, um damit in der Nanotechnologie zu arbeiten. Auf diese Weise konnten sie nachweisen, dass diese Nanodrähte Elektronen tatsächlich leiten können. Spannend ist diese Erkenntnis, da sie Aufschluss über Lebensformen auf anderen Planeten geben könnte, die sich von den unseren unterscheiden.
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Quelle: Artikel auf smithsonianmag.com
Foto: Pixabay