Wildbienen sind ein enorm wichtiger, wetterfester Bestäuber. Neben einer vielfältigen Landschaft brauchen sie ausreichend Nahrung und die kann auch ein noch so kleiner Balkon offerieren.

Egal, ob am Balkon oder im Garten, den Insekten und Wildbienen sind nach dem Winter alle Frühblüher sehr willkommen. Eine Scheinhasel beispielsweise, die man aus der Pflanzenspende im Botanischen Garten – immer ein guter Tipp, um gegen einen kleinen Obolus an interessante Pflanzen jenseits des Blumenhandels zu kommen – mitgenommen hat. Minzen, die das Jahr hindurch blühen oder Kräuter wie Rosmarin, Oregano oder Majoran sind bei den Bienen und Hummeln sehr beliebt.

Für Familien habe ich eine zusätzliche, ganz simple, aber Erfolg versprechende Idee. Schon mit den Kleinsten kann man Nisthilfen für Insekten herstellen. Beim Praterspaziergang sucht man Ästchen von Pflanzen mit markhaltigen Strünken, beispielsweise vom Holler- und vom Brombeerstrauch oder Schilfrohr. Man schneidet ca. 40 cm lange Zweige ab und achtet darauf, dass das obere Ende keinen Wuchsknoten hat und mindestens 20cm freie Bahn durchs Mark verbleiben. Am unteren Ende ist der Knoten erwünscht, er schließ die Höhle sicher ab. Daheim am Balkon oder im Garten befestigt man die Äste senkrecht (!) mit Bast oder Draht und etwas vorstehend beispielsweise an den Gittersprossen, am Zaun oder wo eben Platz ist. Wichtig, es sollte eine sonnige, regengeschützte Stelle sein. Das Mark muss nicht vorgebohrt werden, das erledigt die Biene, nur der obere Schnitt sollte sauber ausgeführt sein. Ein scharfes Messer und Schleifpapier sind dafür ideal. Bienen bewegen sich vor- und rückwärts in die Gänge, sind die rau und fasrig würden sie ihre Flügel verletzen. Drum werden schlampig geschnittene Ästchen von ihnen nicht angenommen.

Gleiches gilt für ein Insektenhotel. Wichtig ist, dass man Rohre mit unterschiedlichen Durchmessern anbietet, die zu den diversen Taillen der Insekten passen. Man bindet ein Bündel so groß eben Platz ist und positioniert es an einem Warmen, trockenen Platz, einem Dachvorsprung zum Beispiel. Hier verwendet man ausgehöhltes Material. Von Röhren in einer Blechdose, wie es an und ab im Internet empfohlen wird, rate ich ab. Sie werden schnell unschön und Feuchtigkeit sammelt sich in ihnen leicht an. Schimmlige oder faulige Hotels mögen die Bienen gar nicht. Gleiches gilt für Tannenzapfen und dergleichen. Die bieten keinerlei Schutz und werden nicht besiedelt. Sie schauen bestenfalls hübsch aus, Zweck erfüllen sie keinen.

Also hinaus in die Natur und fleißig sammeln. Wer alles richtig macht wird mit gemütlichem Summen belohnt und hilft zudem den so wichtigen Bienen zu überleben. Zum Abschluss noch ein Extratipp. Wer Kakteen hat sollte sie auch auf den Balkon oder die Veranda stellen. Die Kakteenerde ist für die Erdhummeln verlockend um ihre Gänge zu graben. Der Kaktus bekommt einen Mitbewohner, der ihn nicht stört oder schadet.


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