Die Hummel ist wetterfester als ihre Kolleginnen und daher für die Bestäubung im Frühjahr enorm wichtig. Es ist daher nur fair ihr unter anderem mit einem Legostein unter die Flügel zu greifen.
Dieser Artikel wurde am 14. März 2023 veröffentlicht
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Das ersehnte Frühlingserwachen kündigt verlässlich ein vertrautes Geräusch an: das gemütlich tiefe Brummen der Hummel. Die besonders molligen, die noch ein wenig intensiver klingen, das sind die Königinnen, die alljährlich Anfang März ihren Winterschlaf beenden. Die Kälte konnte ihnen wegen ihres natürlichen Frostschutzes – ähnlich den Schmetterlingen (Artikel verlinken) – nichts anhaben. Sie tragen bereits den Eiervorrat für ein ganzes Hummelvolk in sich und sind unbeirrbar auf der Suche nach Nektar. So sich im Garten noch nicht genügend Blüten finden, können wir die Hummeln mit einem Willkommenstrunk aus Frucht- und Kristallzucker anlocken und stärken. Ein ideales Gefäß dafür sind umgedrehte Legobausteine, eine gute Gelegenheit die Kinder für die Hummeln zu begeistern.

Hummeln gehören zu den echten Bienen und in den gemäßigten und kühlen Breiten gibt es über 250 Arten. Auch wenn allgemein bekannt ist, dass Hummeln nicht stechen, besitzen Königinnen und Arbeiterinnen einen großen Wehrstachel. Den setzen sie allerdings nur bei höchster Gefahr ein, aber er ist relativ weich und durchdringt die Menschliche Haut nur selten. Die Hummel hat eigentlich nur drei Feinde: Die Wachsmotte, die sich im Hummelnest breitmacht und deren Nachwuchs die Hummeleier und Larven frisst und damit ein ganzes Hummelvolk auslöscht. Die Männchen der großen Wollbiene, die bei ihrer aggressiven Revierverteidigung die Hummel attackieren und die Kuckuckshummel, ein Sozialparasit, die ganze Hummelvölker übernimmt und für ihren Nachwuchs arbeiten lässt.

Die Hummel hat für die Bestäubung im Frühjahr eine enorme Wichtigkeit, denn ihre Temperaturunempfindlichkeit erlaubt es ihr, weitaus länger und bei wirklich miesem Wetter auf Nahrungssuche zu sein. Feuchte Sommer, mit denen die Honigbienen zu kämpfen haben machen ihr nichts aus. Bis zu achtzehn Stunden ist eine Arbeiterin im Einsatz und steuert dabei tausend Blütenkelche an. Hummeln werden seit mehr als fünfzig Jahren professionell in Treibhäusern und im industriellen Obst- und Gemüseanbau eingesetzt. Dazu werden Millionen von künstlich gezogenen Hummelvölkern genutzt.

Wer mit Garten, Veranda oder Balkon hat nicht gerne Hummeln zu Besuch? Was spricht also dagegen sie mit ein wenig künstlichem Nektar am Beginn des Frühlings zu stärken und ihnen ein Hummelhotel zum Bleiben anzubieten? Mit ein wenig Geschick und Ambition sind diese Behausungen leicht zu basteln, nur Vorsicht mit dem Füllmaterial. Wenn Polsterwolle verwendet wird, dann keine synthetische, denn in den feinen Fasern verheddern sich die Hummeln hoffnungslos. Belohnt werden wir mit entspannendem Gesumme an sonnigen Gartentagen. Ein Tipp zum Abschluss: Ich locke die Hummeln alljährlich erfolgreich mit den ersten Blüten meiner Bergpfefferminzen an und freue mich, wenn sie an den langen Zweigen baumeln.


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Bild: Sandy Millar auf Unsplash