Durch COVID-19 hat sich die Wertschätzung für Parks und Grünflächen deutlich erhöht. Durch Lockdowns und den eingeschränkten Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung haben mehr Menschen entdeckt, dass Spazierengehen für die körperliche und geistige Gesundheit wichtig ist. Parks zu sperren, halten Experten demnach für eine gänzlich falsche Strategie. Stattdessen bräuchte es konkrete Pläne und Angebote, damit sich Menschen mehr im Freien bewegen.
In einem CBC-Artikel hat Andrew Morris, Spezialist für Infektionskrankheiten in Toronto, betont, dass COVID uns gelehrt hat, wieder mehr Leben und Erholung im Freien zu fördern. Denn es ist nicht nur schön, ins Freie zu gehen, sondern auch wichtig, um die geistige und körperliche Gesundheit zu unterstützen. Das gelte auch, wenn es draußen kalt ist oder regnet. Insbesondere Menschen, die in kleinen Wohnungen leben, und Senioren und Jugendliche in den Städten, die häufig COVID-19-Hotspots sind, brauchen aber Anreize. Für jene besteht ein erhöhtes Risiko sozialer Isolation und damit verbundener psychischer und physischer Gesundheitsprobleme.
Was es braucht, sind Angebote für Menschen, damit sie raus gehen und sich bewegen. In Toronto wurde beispielsweise die geplante Renovierung der Eisbahn im Dufferin Grove Park verschoben, damit die Menschen im vergangenen Winter weiter Eislaufen konnten. Zudem hat die Stadt natürliche Eisflächen auf Teichs und Seen bereitgestellt und gesichert. Andere Maßnahmen könnten auch in wärmeren Gefilden helfen, Menschen vermehrt nach draußen zu bringen.
Öffentliche WCs: Sind Menschen lange Zeit im Freien, müssen sie irgendwann einmal eine Toilette benutzen. Mehr öffentliche Toiletten sind gefragt, wo immer sich Leute vermehrt aufhalten. Sauberkeit und Zugänglichkeit sind dafür erforderlich. Außerdem sollten Handwaschstationen in Parks und bei häufig genutzten Spazierwegen bereitstehen.
Zugang zu Parks, Spazierwegen und Wiesen: Zu oft sind Parks abgesperrt, Wege nicht betretbar oder Wiesen nicht für die Allgemeinheit zugänglich. Die Ermöglichung des Zugangs ist der Schlüssel zur Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Menschen. Dazu sind auch geräumte Parkwege nötig- nicht nur im Winter. Umgefallene Bäume, abgeknickte Äste erschweren den Aufenthalt im Freien insbesondere für Senioren oder Rollstuhlfahrer_Innen.
Veranstaltungen: Noch einmal zurück zu Kanada, wo Untersuchungen gezeigt haben, dass Veranstaltungen in Parks zu einer um 48% gesteigerten Nutzung führt. So brachte in Edmonton ein Winter-Cities-Programm eine Vielzahl von Menschen ins Freie. Vom Schneeschuhwandern bis zum Winterpicknick wurden vielfältige Aktivitäten angeboten, die den Einwohnern halfen, den durch COVID noch erschwerten, ohnehin harten Winter positiver wahrzunehmen.
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