Peepoo
Peepoo
“Gackerl-Sackerl” verhindert Epidemien.
Dieser Artikel wurde am 18. Mai 2016 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Der Stockholmer Architekt Anders Wilhelmson will die Welt hygienischer machen. Dort wo sie es am dringendsten braucht – bei den Ärmsten etwa, bei Slumbewohnern und bei Katastrophenopfern. Rund 2,6 Milliarden Menschen haben weltweit keinerlei Zugang zu sanitären Anlagen. 40 Prozent der Menschheit können ihr tägliches Geschäft nicht einmal auf einfachsten Latrinen verrichten. Dort, wo sich gefährliche Krankheitserreger – wie etwa Typhus und Cholera – ungehindert ausbreiten können, kann dieser Mangel an Toiletten fatale Auswirkungen haben. Vor allem Kinder erkranken viel zu oft daran, und können dann nicht zur Schule gehen.

Diesen Umstand wollte Anders Wilhelmson ändern, wie brandeins.de berichtete. Peepoo heißt seine Erfindung – ein auf den ersten Blick einfaches Einwegsackerl. Sechs Gramm wiegt die biologisch abbaubare Hightech-Toilette, die zusammengefaltet in jede Hosentasche passt. Fünf Gramm davon kommen auf den Harnstoff, der in dem Sackerl eingekapselt ist. Entfaltet misst die Toilette 14 mal 28 Zentimeter, sodass sie auf gängige Kübel passt.

Peepoo als Dünger

Der Harnstoff und eine spezielle Beschichtung töten alle Krankheitskeime ab und verwandeln die Exkremente innerhalb von vier Wochen in wertvollen Dünger. Weil die Säckchen nur ein paar Cent kosten, sollten sie auch für die Ärmsten erschwinglich sein. 150 Millionen Nutzer pro Tag will Anders Wilhelmson erreichen. Seit 2012 läuft die Massenproduktion in Deutschland. Hauptabnehmer sind Hilfsorganisationen wie das Rote Kreuz und Oxfam, doch längerfristig könnte Peepoo auch etwa auf Festivals zum Einsatz kommen.

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Quellen:

Text: Beitrag auf brandeins.de
Foto: Peepoople/Camilla Wirseen