Es ist hinreichend bekannt, dass Plastikmüll ein Problem in unseren Ozeanen darstellen. Wissenschaftler der Uni Bayreuth und der TU München wollen darauf aufmerksam machen, dass auch Süßwasser-Systeme von den Kunststoffpartikeln bedroht sind.
Plastik in der Nahrungskette
Eine Mikroskop-Aufnahme zeigt einen Wasserfloh, in dem Kunststoffpartikel rotfluoreszierend durchscheinen. Wasserflöhe ernähren sich von kleinen Algen. Mit der Nahrungsaufnahme nehmen sie auch die Plastikteilchen auf. Fische wiederum ernähren sich von Wasserflöhen. Am Ende landet das Plastik somit auf unseren Tellern.
Die Forscher untersuchten das Wasser des Gardasees. Sie waren erstaunt, als sie herausfanden, dass dort Mikroplastik mit einer Größe von weniger als 5 Millimetern im Uferbereich genauso häufig zu finden war wie an den Meeresstränden. Nicht nur der Wasserfloh, auch Würmer, Schnecken oder Muschelkrebse trugen die Partikel in sich.
Langfristige Verschmutzung von Süßwasser-Systemen
Stoffe wie Polystyrol oder Polyethylen bauen sich in der Natur nur sehr langsam oder gar nicht ab. So kommt es durch den Mikroplastik zu einer dauerhaften Verschmutzung von Ökosystemen. Zudem geben sie giftige organische Stoffe ab, die sich weiter verteilen. Die Forscher fanden darunter auch krebserregende Substanzen.
Die relativ geschützte Lage des Sees am Fuße der Alpen lässt vermuten, Gewässer in größerer Nähe zu Städten und Industrie weitaus stärker betroffen sind. Die Wissenschaftler möchten ihre Untersuchungen als Warnsignal sehen und dazu aufrufen, sich in Forschung und Politik mehr mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
Quelle:
http://www.uni-bayreuth.de/presse/Aktuelle-Infos/2013/256-Suesswasser-Oekosysteme.pdf
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