Aspern Smart City Research erforscht bis 2018 intelligente Energielösungen.
Dieser Artikel wurde am 15. Januar 2016 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Aspern Smart City Research (ASCR) nennt sich jene Forschungsgesellschaft, die aspern Seestadt zur Spielwiese für Energieforschung macht. Erforscht wird – kurz gesagt – die Energie der Zukunft und deren Nutzung durch die Bewohner und Nutzer von aspern Seestadt. Prokurist Bernd Richter sprach mit uns über Inhalte und Ziele der Forschungsarbeit.

 

Was erforscht die Aspern Smart City Research in der Seestadt?

Wir erforschen in aspern Seestadt die Energie der Zukunft. Dabei verfolgen wir einen integrativen Ansatz: Energieeffizienz, erneuerbare Energie und die Funktion des Gesamtsystems werden gleichermaßen unter die Lupe genommen. Genauer gesagt unterteilen sich die Forschungsgebiete in die Bereiche „Smart Building“, „Smart Grid“, „Smart User“ und „Smart ICT“ (Informations- und Kommunikationstechnologie). Alle vier Themenbereiche greifen ineinander.

Smart Building – was bedeutet das?

In diesem Bereich geht es um die Gebäudeoptimierung an sich. Also etwa darum, dass die Regeltechnik für die Stromerzeugung auf die Wettervorhersage reagiert und etwa bei Schlechtwettervorhersage die Wärmepumpe deaktiviert und die Solarthermische Anlage voll fährt, solange die Sonne scheint. Wir wollen darüber hinaus eine aktive Marktschnittstelle schaffen, indem wir die Gebäudekomplexe zu virtuellen Kraftwerken machen, die dann auch Strom als Regelenergie an das Übertragungsnetz liefern können.

Welche Rolle spielen die Smart User?

Von den 213 Mietwohnungen im Wohngebäude haben sich erfreulicherweise 111 Haushalte bereiterklärt, beim Forschungsprojekt mitzumachen. Diese Haushalte stellen uns sämtliche Daten zum Stromverbrauch, zur Heizungsnutzung, zum Warmwasser- und zum Trinkwasserverbrauch zur Verfügung, aber auch Werte wie der CO2-Gehalt in der Luft und die Luftfeuchtigkeit werden gemessen. All diese Daten werden von uns ausgewertet. Im Gegenzug erhalten diese Haushalte von uns gratis eine Homeautomation installiert – diese umfasst zum Beispiel einen Eco-Button beim Wohnungseingang, mit dem vordefinierte Steckdosen auf stromlos geschalten und Energie gespart werden kann.

Wie profitieren die User von der Forschungsarbeit?

Unter anderem dadurch, dass wir eine neue App entwickeln werden, mit der man die Raumregelung steuern und bestimmte Werte über das Zuhause auch aus der Ferne abrufen kann. Die App soll z.B. auch ermöglichen, dass der User über Anomalien zuhause, wie etwa einen plötzlich erhöhten Stromverbrauch, per Push-SMS informiert wird. Sie soll also auch die Sicherheit erhöhen. Die User werden durch Befragungen und durch Workshops in die Entwicklung eingebunden. Uns ist wichtig zu erfahren, welche Bedürfnisse die Nutzer von morgen haben.

Über welchen Zeitraum ist das Forschungsprojekt angelegt?

Gegründet wurde die ASCR im Jahr 2013, heuer im Sommer wurde die Infrastruktur in den Gebäuden und im Verteilnetz verbaut und die Baufelder besiedelt. Die eigentliche Forschungsarbeit beginnt jetzt und ist bis Ende 2018 ausgerichtet. Erste Erkenntnisse wird es in einem Jahr geben, solide Aussagen in zwei bis drei Jahren.

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Quellen:

Text: Energieleben Redaktion

Foto: ASCR

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