Elisabeth Kolarik ist Gründerin und Geschäftsführende Gesellschafterin der Kolariks Freizeitbetriebe. In den Betrieben werden 70 Tonnen Stelze pro Jahr konsumiert. Weil der Unternehmerin Nachhaltigkeit am Herzen liegt, stellte sie den Betrieb auf Bio-Fleisch um. Im Interview erklärt sie, wie das zustande kam.
Was macht Kolariks Stelze nachhaltig und besonders?
Für unsere gesurte Grillstelze sind wir stadtbekannt. Seit einigen Monaten bieten wir nur noch Gerichte in Bio-Qualität an. Darauf sind wir stolz. Darunter fällt auch unsere Stelze. Besonders beliebt ist diese, weil sie außen knusprig und innen saftig ist.
Wie und wann kam es zur Bio-Umstellung?
2017 wurde erstmals unsere Kolariks Almhütte am Wiener Eistraum durch die Austria Bio Garantie teilzertifiziert. Am 3. Juli 2018 erhielt die Luftburg das Bronze-Zertifikat “Natürlich gut essen” von Oeko Business Wien. 2019 stellten wir schließlich auf Bio-Betrieb um. Damit gelang uns die Gold-Zertifizierung mit “Natürlich gut essen”, die unter anderem auch den Verzicht auf Palmöl und den Einsatz von Bio-Freilandeiern erfordert.
Woher beziehen Sie das Fleisch?
Lieferanten zu finden, die uns Bio-Produkte in der von uns benötigten Menge liefern können, war eine wirkliche Herausforderung. Natürlich musste auch der der Preis stimmen, um unsere Gerichte zu einem fairen Preis anbieten zu können. Das ist uns zum Glück gelungen. Wir bieten ausschließlich Bio-Fleisch an. Pro Jahr werden 70 Tonnen Stelze konsumiert. Kein Kleinbetrieb konnte hier mithalten, somit kooperieren wir mit Metro.
Wer sind Ihre Kunden?
Unsere Gäste sind ein bunter Mix und das macht mich glücklich zu sehen, weil wir unterschiedlichste Zielgruppen ansprechen. Natürlich ziehen wir sehr viele Familien an, aber ebenso Paare, die nach einem Ausflug in den Prater bei uns einkehren. Genauso haben wir Sport- und Musikfans unter unseren Gästen, die sich vor einem Match oder Konzert im Stadion bei uns stärken. Wir sind auch Anziehungspunkt für junge Menschen, die etwas zu feiern haben. Und seit der Zertifizierung zum Bio-Betrieb zählen natürlich auch Genießer zu unserem Publikum, die unsere gesundheits- und verantwortungsbewusste Ausrichtung schätzen.
Worauf achten Sie im Betrieb, was ist Ihnen wichtig?
Die nachhaltige Wertschöpfungskette und die Bio-Qualität unserer Produkte stehen natürlich im Mittelpunkt, aber das alleine macht noch keinen erfolgreichen Betrieb aus. Aus diesem Grund achte ich sehr auf freundliche Mitarbeiter, die unsere Gäste zuvorkommend und herzliche behandeln. Ein Betrieb ist schließlich nur so gut wie seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das familienfreundliche Angebot und das gemütliche Ambiente waren mir ebenfalls schon immer sehr wichtig. Zum Wohlfühlen ist auch das Klima entscheidend. Aus diesem Grund kühlen wir an heißen Sommertagen unseren Gastgarten mit feinem Sprühnebel. Dank dem sehr niedrigen Wasserverbrauch ist diese Maßnahme nicht nur angenehm, sondern auch energieeffizient. Generell bin ich sehr darauf bedacht, immer wieder innovative Ansätze in das Unternehmenskonzept zu integrieren und den bewussten Umgang mit Boden, Wasser und Lebewesen weiter auszubauen.
Welche weiteren nachhaltigen Speisen und Aspekte gibt es im Betrieb?
Unser gesamtes Speiseangebot ist nachhaltig, da es sich um von der Kontrollstelle Bio Austria garantierte Bio-Qualität handelt. Abgesehen davon versuchen wir auch möglichst regional zu beziehen. Unser hauseigener Bio-Kräutergarten ermöglicht es, unnötige Transportwege zu vermeiden. Generell setzen wir schon seit Jahren Schritte in Richtung Nachhaltigkeit: von der Photovoltaik-Anlage über den Einsatz von LED-Leuchtmitteln und Perlatoren im ganzen Betrieb bis hin zur Verringerung von Plastikabfällen. Abfallvermeidung, Wassereinsparung, Mehrwegsysteme, Wiederaufbereitung und Energieeffizienz sind uns sehr wichtig.
Quelle: Energieleben Redaktion
Foto: Fotocredit: Kolariks Freizeitbetriebe