Der in Davos verliehene Public Eye Award zeigt den Akteuren der Weltwirtschaft, dass menschen- und umweltverachtende Geschäftspraktiken auch für das Unternehmen unangenehme Konsequenzen haben.
Dieser Artikel wurde am 19. April 2011 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Seit dem Jahr 2000 wird zeitgleiche zum Jahrestreffen des World Economic Forums (WEF) in Davos der Public Eye Award verliehen, bei dem Konzerne, die Mensch und/oder Umwelt mit Füßen treten, an den virtuellen Pranger gestellt werden.

Der Preis, den keiner haben will…

Das Firmenimage der Gekürten wird schwer angegriffen und bekommt den Druck der Zivilgesellschaft deutlich zu spüren! Qualifizieren können sich die Unternehmen durch verachtende Geschäftspraktiken, wie

  • ausbeuterische Arbeitsbedingungen
  • Nichteinhaltung der Unternehmensverantwortung oder
  • diverser Umweltsünden

Der Konzern wird aufgrund der unerwünschten Publicity durch den Public Eye Award mit der Negativpresse ins internationale Scheinwerferlicht gerückt!

Der Ruf nach Gerechtigkeit

Was die Betreiber des Public Eye Awards (Greenpeace und die EvB) mit ihren Nominierungen erreichen wollen liegt auf der Hand.

Unternehmen müssen an ihre soziale sowie ökologische Verantwortung erinnert werden. Die Initiatoren des Public Eye Awards fordern einen rechtlichen Rahmen, sodass die Unternehmen in die Pflicht genommen werden können.

Im Fadenkreuz der Öffentlichkeit

Wie die diesjährige Verdoppelung der Abstimmungszahlen des Public Eye Award belegen, wird der Ruf nach Gerechtigkeit immer lauter. Über 53.000 Menschen haben sich am Voting beteiligt.

Die meisten Stimmen konnte der Konzern Neste Oil für sich verzeichnen und kam somit höchst unfreiwillig auf das Siegerpodest. Das Unternehmen bekam die Auszeichnung für massivste Regenwaldzerstörungen in Indonesien und Malaysia aufgrund steigender Palmöl-Nachfrage und darf sich auch über einen Platz auf Lebenszeit in der eigens eingerichteten Hall of Shame “freuen”, wo man auch alle “Gewinner” der Vorjahre einsehen kann. Auf Platz 2 kam – nicht minder umweltschädigend – BP.

Neue Nominierungen

Ab Mitte August 2011 geht der Public Eye Award in die nächste Runde! Wer heuer unter den Nominierten sein wird? Wenn wir uns auf der Welt so umsehen, müssen wir feststellen, dass es an Kandidaten ja sicher nicht mangelt!

Bildrecht: Siegerpodest © Stefan Rajewski, fotolia.de