Fotocredit: Pixabay/nickhvk
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Der Tag im Büro war lang, die Mittagspause kurz oder nicht vorhanden, weil sie dem wichtigen Meeting weichen musste? Der Café Latte am Nachmittag war schon bitter nötig, um deinen Hunger zu stillen?

Wer kennt solche Tage nicht? Und dann stell dir vor, du musst nach so einem Tag auch noch entscheiden, was du im Supermarkt einkaufen gehst, um es danach in einer Prozedur frisch zuzubereiten. Da ruft das Fertiggericht doch lauter, als man denkt, oder?

Was verbindest du mit “Fertiggerichten”? Im ersten Moment antworten die meisten Menschen, dass es sich um ungesundes Essen handelt. Das war sicher vor einigen Jahren noch der Fall, doch es hat sich viel getan. Man kann ein Fertiggericht ein Bisschen mit unserer Gesellschaft vergleichen. Alles muss immer schnell gehen, doch gesund und nährstoffreich sollte es dann doch auch sein. Schmecken muss es natürlich am Ende auch noch und die Zutaten sollten aus biologischem Anbau kommen. 

WAS IST EIGENTLICH EIN FERTIGGERICHT? 

Die tatsächliche Definition ist, es handelt sich um Lebensmittel, die mindestens einen Schritt in der Bearbeitung durchlaufen haben. Somit sind eigentlich Brot, Nudeln oder Mehl streng genommen ebenfalls Fertiggerichte. Hier gibt es dann aber noch 4 Unterscheidungen in leicht verarbeitet, verarbeitet, stark verarbeitet und industriell verarbeitet. 

Fotocredit: Pixabay/Pexels
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Umso mehr Zusatzstoffe ein Gericht enthält und je mehr Arbeitsschritte notwendig waren, um es herzustellen, desto höher ist nicht nur die Energiedichte (Kalorien), sondern auch die Vermutung, dass es sich nicht gerade um ein sehr gesundes Produkt handelt. 

Ein Fertiggericht ist im Endeffekt eine vollständige, bereits gewürzte Mahlzeit, die zum Verzehr fertig ist und dafür nur noch erwärmt werden muss. Hierzu zählen beispielsweise Pizza, Dosensuppen, Mikrowellengerichte und Pommes).
Dann gibt es aber auch noch die sogenannten Teil-Fertiggerichte. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass noch Zutaten zugefügt werden müssen, um das Gericht fertigzustellen. Beispielsweise bei Kartoffelpüree aus der Packung, wenn noch Milch und Butter im Zubereitungsvorgang fehlen. 
Doch auch fertig geschnittenes und abgepacktes Gemüse, Mischsalate aus der Packung oder TK-Gemüse sind Teil-Fertiggerichte. Sie haben ja bereits zumindest einen Schritt in der Bearbeitung erfahren. 

WER HAT’S ERFUNDEN? 

Als Napoleon feststellen musste, dass die großen Heere, die er anführt auch Nahrung brauchen, kam die Überlegung auf Lebensmittel zu finden, die länger haltbar gemacht werden können. Nicolas Appert, ein junger Koch hatte dann die zündende Idee Gemüse und Obst in Gläser abzufüllen, die Gläser zu erhitzen und sie luftdicht zu verschließen. Diese Methode wurde dann immer weiter entwickelt und etablierte sich hin bis zur Konservendose. 

Durch die industrielle Revolution wurde es immer wichtiger nicht mehr zu Hause zu essen, sondern auch in den Fabriken Mittagessen anzubieten. Das Konzept der Kantine war damals noch nicht bekannt und so musste es Lebensmittel geben, die fertig angeliefert wurden und dann direkt verzehrt werden konnten. Attraktiv wurden die Fertiggerichte für den Haushalt dann ab den 1950er Jahren. Die Werbestrategie damals war es die Frau als Multitalent darzustellen und durch die Zeitersparnis durch das Fertiggericht hatte sie mehr Zeit, um sich mit ihrer Familie zu beschäftigen. 

Fotocredit: Pixabay/Jo-B
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Ab Mitte der 1960er verfügte dann auch der Großteil der Haushalte über einen Kühlschrank, ab den 1970ern dann sogar über eine Mikrowelle. Beide Aspekte brachten ganz neue Möglichkeiten in das Fertigprodukt Sortiment. 

VON DOSENSUPPE ZU FRESH CUT

Heute sind Fertiggerichte nicht mehr mit dem zu vergleichen, was sie mal waren. Heute haben wir beispielsweise ein großer Angebot an Kochboxen. Sie liefern uns alle Zutaten zu einem Gericht und es muss nur noch zubereitet werden. Auch der Trend zum Fresh Cut also den vorgeschnittenen Lebensmitteln, Obstbechern etc. steigt immer weiter. Es ist oft eine enorme Zeitersparnis, wenn die Zutaten bereits kochfertig daher kommen.

Fotocredit: Pixabay/silviarita
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Der Trend zu gesünderen Fertiggerichten, die mit weniger Plastik auskommen ist deutlich zu erkennen.Wir dürfen uns also darauf einstellen, dass sich hier in den nächsten Jahren noch Einiges tut was Nährstoffe, Frische und Nachhaltigkeit angeht.