Chinas neueste Magnetschwebebahn “Red Rail” braucht keinen Strom, um bis zu 120 km/h schnell zu fahren. Permanentmagnete aus seltenen Erden machen es möglich.
Dieser Artikel wurde am 3. Oktober 2022 veröffentlicht
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„Red Rail“ ist die erste hängende Magnetschwebebahn der Welt. Im Gegensatz zu anderen ähnlichen Zügen kommen bei diesem Modell Permanentmagnete anstelle von Elektromagneten zum Einsatz. So kann die Bahn auch ohne Stromquelle auf den Schienen schweben.

„Red Rail“ befindet sich in der Region Xingguo in der Provinz Jiangxi in Südchina. Der experimentelle Zug fährt auf einer Schiene, die an einer Stahlkonstruktion 10 Meter in der Luft hängt, und sieht aus wie jede andere Magnetschwebebahn – nur hängt sie kopfüber. Anstatt auf dem Gleis zu fahren, fährt sie darunter, was einige dazu veranlasst, den Zug auch als „Sky Train“ zu bezeichnen.

Dass der Zug unter der Trasse hängt, ist aber nicht einmal das einzigartigste Merkmal von Red Rail. Magnetschwebebahnen haben keine Rollen, sondern schweben auf einem Magnetkissen. Damit wird die Reibung zwischen Bahn und Strecke aufgehoben. Normalerweise wird dieser Effekt durch elektrische Magnete erzeugt.

Viel Energie wird dabei aber nicht gespart, denn die Trasse hat einen hohen Stromverbrauch. Zuvor verwendeten Magnetschwebebahnen zwei Sätze von Elektromagneten, um die Kraft zu erzeugen, die erforderlich ist, um sie mit hohen Geschwindigkeiten anzutreiben. „Red Rail“ benutzt hingegen Permanentmagnete um eine ständig abstoßende Kraft zu erzeugen, die stark genug ist, um einen ganzen Waggon von den Gleisen zu heben.

Durch die durch das System geschaffenen reibungsfreien Bedingungen, kann das Fahrzeug auch ohne Strom unbegrenzt in der Schwebe gehalten werden. Mit bis zu 80 km/h kann der Zug geräuschlos über seine Gleise gleiten.

China hat kürzlich damit begonnen, „Red Rail“ auf einer Strecke von einer halben Meile zu testen. Derzeit verfügt es über zwei Züge und kann bis zu 88 Passagiere gleichzeitig befördern. Sobald diese erste Phase abgeschlossen ist, wird das Fahrzeug auf einer 7.5 Kilometer langen Strecke getestet. Durch den zusätzlichen Platz kann „Red Rail“ Geschwindigkeiten von bis zu 120 km/h erreichen.


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