Fotocredit: pixabay.com/KokomoCole
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Wie wir die Energien in und um uns bestmöglich nutzen, um einen natürlichen Rhythmus des Tages zu finden.
Dieser Artikel wurde am 6. Mai 2020 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Wenn wir von zuhause arbeiten, ist es besonders wichtig, dass wir uns eine Struktur aufbauen, die uns in unseren täglichen Aufgaben unterstützt. Überall im Internet gibt es viele tolle Tipps und Hinweise, wie du deine Produktivität steigerst, und noch mehr aus deinem Tag herausholst. Der Ansatz, sich am natürlichen Rhythmus des Tages zu orientieren, ist hier etwas anders.

Für sehr viele von uns ist es wichtig, einen in gewisser Weise geregelten Tagesablauf zu haben. Wenn die gewohnte Struktur wegfällt, sind wir leicht verleitet, die Regeln komplett fallen zu lassen, und nur noch in den Tag hinein zu leben. Hier ist es wichtig, eine gute Balance zu finden, zwischen freier Gestaltung und täglichen Routinen, die immer gleich sind, egal was uns sonst an dem Tag erwartet.

Der Sonnenaufgang und Morgen wird sehr häufig als Zeit für Inspiration und Kreativität erlebt. – Photocredit: pixabay.com/JillWellington

Die Idee

Nicht nur die Jahreszeiten haben unterschiedliche Energie-Qualitäten, wie etwa Kreativität Aktivität, Fokus, Ruhe, Ordnung, Nähe und Innenschau, sondern auch der Tageszyklus. Der Tag folgt bestimmten Qualitäten, die wir in der Natur beobachten können. Diese können wir meistbei genauerem hinschauen auch in uns selbst feststellen.

Welche inneren Impulse haben wir zu einer gewissen Tageszeit, die sich jeden Tag wiederholen? Wann ist es jeden Tag aufs neue schwer, sich zu konzentrieren, weil wir nicht ruhig sitzen können, oder weil wir müde werden? Wann ist die ideale Zeit für Bewegung, kreative Tätigkeit, fokussierte Arbeit, Zusammenräumen, Organisieren, Spiel und Rast?

Die Eckpfeiler

Im Detail vorgestellt wurde diese Beobachtung und die Forschung dazu vom 8 Shields Institute. Hier wurden vor allem sehr naturnah lebende Völker über ihre Rhythmen befragt, und was sie dabei beobachtet haben. Was all diesen Völkern gemein war, war das Folgen der natürlichen Rhythmen und Energie-Qualitäten des Tages.

Es geht hier nicht so sehr darum, etwas von Außen her vorzugeben. Viel mehr geht es um die Inspiration, die natürliche Welt, als Lehrer herzunehmen. Dadurch können wir für uns selbst erkennen, dass es gewisse, sich wiederholende Muster gibt, die uns wiederum helfen können, den Tag so zu strukturieren und zu planen, dass wir das Beste für unser Wohlbefinden dabei herausholen können.

Auch für Bewegung gibt es im Laufe des Tages eine ideale und weniger ideale Zeit. – Photocredit: pixabay.com/composita

Die Umsetzung

Dabei beobachten wir im ersten Schritt etwa die Vögel, oder auch andere wild lebende Tiere, die sich uns in unserer näheren Umgebung zeigen. Was machen sie kurz vor Sonnenaufgang und zu Sonnenaufgang? Wie fühlt sich diese Zeit in der Natur an? Wie sieht es im Laufe des Vormittags aus, zu Mittag, am frühen Nachmittag, Abend und in der Nacht?

Wenn wir genauer wissen, was im Tierreich von tagaktiven Tieren zu den unterschiedlichen Tageszeiten los ist, können wir anfangen, zu beobachten, wann wir welche dieser Phasen bei uns selbst wahrnehmen können.

Vögel sind in ihrem Tagesablauf meist sehr einfach zu beobachten. – Photocredit: pixabay.com/Oldiefan

Wenn wir merken, dass wir immer in der Früh vor Kreativität sprudeln, wäre es vielleicht sinnvoll, Aufgaben, die Kreativität benötigen auch in diese Zeit zu verschieben. Vielleicht ist es dann sogar notwendig oder hilfreich, das Frühstück dafür zu verlegen. Oder wir erkennen, dass wir nachmittags ein Energie-Loch haben. Dann können wir entweder tatsächlich ein Nickerchen oder eine längere Ruhepause einlegen, oder zumindest keine geistig anstrengende Arbeit tun.

Worauf ist zu achten?

Im Kern gibt es die Orientierung des Ablaufes in der Natur, den ich bereits teilweise angedeutet habe, aber hier bewusst nicht konkret aufliste. Wichtig ist vor allem, dass wir beobachten lernen, was wir wann gut machen können, und wo es mehr in einem ständigen inneren Kampf endet, irgendwas weiterzubekommen.

Wer schon viel diesbezüglich beobachtet hat, und mehr zu dem Thema wissen möchte, findet weiterführende Angebote auf der Seite des 8 Shields Institutes oder auch an vielen anderen Stellen im Internet. Und ansonsten ist es wichtig, sich nicht zu sehr an ein neues Konzept zu klammern.

In der Nacht kehrt sich das Leben nach innen und es wird ruhig. – Photocredit: pixabay.com/rmsep4

Die Stolpersteine

Unsere Umwelt

Die Theorie ist leicht vorgestellt und präsentiert. Aber was, wenn unsere Arbeit das auch wenn wir von zuhause aus arbeiten nicht wirklich zulässt? Was ist, wenn erwartet wird, zu bestimmten Zeiten bei Besprechungen dabei zu sein, andere Menschen im Haushalt berücksichtigt werden müssen, oder dass verlangt wird, dass wir tatsächlich 8 Stunden am Tag voll fokussiert arbeiten? Auch dann ist es hilfreich, über die Energie-Qualitäten Bescheid zu wissen, um schrittweise vielleicht doch kleine Anpassungen durchführen zu können.

Persönliche Abweichungen

Eine weitere Herausforderung kann es sein, wenn wir in uns einen anderen Rhythmus feststellen, als wir ihn in der Natur festgestellt haben. Dann können wir entweder dazu verleitet werden, die „Vorgabe“ der Natur auf biegen und brechen umzusetzen. Oder aber wir lassen es einfach ganz bleiben, weil es nicht zu uns passt. Aber wir sind komplexe Wesen in einer komplexen Welt, die auch noch andere Einflüsse hat als den Tagesrhythmus.

Haben wir genug geschlafen? Geht es uns gesundheitlich gut? Wie sehr haben wir Freude an der Arbeit die wir tun? Diese und noch viel mehr Faktoren tragen dazu bei, dass sich unsere Bedürfnisse verschieben. Im Kern ist es aber vor allem wichtig, genauer hinzuhören, was wir zu jedem speziellen Tageszeitpunkt brauchen. Dann können wir unseren Tagesablauf entsprechend dieser Bedürfnisse besser ausrichten, damit es uns auch leichter fällt all unsere Aufgaben wirklich umzusetzen.

Auch tagsüber brauchen wir meist Phasen, wo wir ein bisschen abschalten und das Hirn eine Pause hat – Photocredit: pixabay.com/sweetlouise

Fazit

Nach dem Ende meiner letzten Anstellung, als plötzlich jegliche Struktur wegfiel, habe ich lange gebraucht, aus eigener Kraft wieder eine Tagesstruktur aufzubauen. Lange bedeutet in dem Fall sogar in gewisser Weise mehrere Jahre. Ein Wechsel, wo weiterhin jemand auf meine Arbeitsleistung wartet wäre mir da wahrscheinlich stark entgegen gekommen, um die Notwendigkeit besser zu erkennen.

Das Leben nach den natürlichen Rhythmen hat mir hier geholfen, die kontrollierenden Gedanken, wie produktiv ich doch sein sollte, abzulegen. Dadurch konnte ich es annehmen, dass ich etwa am Nachmittag ein Energie-Loch habe, und lieber ein Nickerchen mache, um dann danach nochmal so richtig losstarten zu können mit Produktivität.

Gleichzeitig habe ich keinen sonderlich stark ausgeprägten Impuls, mich am frühen Vormittag zu bewegen. Dies kann viele Gründe haben, die hier mit hineinspielen. Es ist daher aus meiner Sicht wichtig, sich den Energiefluss des Tages zu vergegenwärtigen, aber dann auch nichts in irgendwelche Boxen zu quetschen, wie etwas zu sein hat. Sonst haben wir lediglich die alte Box durch eine neue ersetzt. Was uns hilft, können wir umsetzen, den Rest einfach gehen lassen.