Fotocredit: Pixabay/Pexels
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Die enormen Umwelt-Auswirkungen von Jeans machen diese zum problematischen Kleidungsstück. Viele Labels wirken dem entgegen.  
Dieser Artikel wurde am 6. Mai 2020 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Jeans haben einen negativen Beigeschmack. 10.000 Liter Wasser werden zur Baumwollherstellung pro Hose gebraucht. Die giftigen Abwässer der Färbereien in China färben auch den Pearl River blau. Sichtbar ist das bis ins Weltall. Kaliumpermanganart verleiht neuen Jeans einen gebrauchten Look, verursacht aber bei den Arbeitern Lungenschäden. Bezahlt werden diese ohnehin so schlecht, dass sie mit ihrem Gehalt ihren Lebensunterhalt nicht bestreiten können.

All diese Aspekte sollten bei bewussten und nachhaltigen Konsumenten eigentlich die Alarmglocken schrillen lassen. Doch es gibt inzwischen zum Glück rund 30 Labels, die sich entschieden gegen den Trend stellen, dass Jeans ein umwelt- und sozialbewusstes No-Go sind.

Dazu zählt etwa die Marke Lee. Diese nimmt am Ellen MacArthur Foundation’s Jeans Redesign-Projekt  teil, das von der Herstellung bis zu den Finishing-Techniques zum Ziel hat, sämtliche Aspekte der Jeans-Herstellung nachhaltiger zu gestalten. Kaliumpermanganart ist zum Beispiel verboten. Die Jeans müssen aus Materialien hergestellt werden, die sich einfach recyclen lassen. Sämtliche Applikationen müssen deshalb leicht ablösbaren sein.

Die Modeindustrie arbeiten sichtlich daran, ihre Branche sauberer zu machen. Lee verwendet unter anderem einen innovativen Trockenschaum, um die Lee’s Indigood Jeans blau zu färben. Der Wasser- und Energieverbrauch sowie der Einsatz von Chemikalien will das Label drastisch veringern werden. Auch an kompostierbaren Jeans arbeitet das Label bereits.

Der Ansatz ist gut. Doch betrachtet man den unglaublich riesigen Jeans-Markt, so ist das letztlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Der Weg ist noch lang, bis in der Modeindustrie ein Umdenken stattgefunden hat und nachhaltige Mode nicht die Ausnahme, sondern die Regel ist.

Mit ein paar einfachen Tricks kannst du aber dennoch dazu beitragen, um in Sachen Jeans ein Stück weit nachhaltiger unterwegs zu sein. Wir haben ein paar Shopping-Tipps für dich zusammengestellt:

  • Kaufe Second-Hand-Ware. Du wirst sicher die passende Jean finden!
  • Roh-Denim ist am umweltverträglichsten. Es wurde nicht vielfach behandelt, sondern in seiner ursprünglichen Form belassen. So sahen früher Jeans aus, bevor sandstrahlen, bleichen und Used-look in Mode kamen.
  • Vermeide Stretch. Nur Strech-freie Jeans können recycelt werden.
  • Wirf einen Blick auf das Label. Falls du neue Jeans kaufst, entscheide dich für ein Label, das Wert auf Nachhaltigkeit legt – das zum Beispiel GOTS-zertifizierte Bio-Baumwolle verwendet.
  • Wasche deine Jeans nicht allzu oft. Und wenn nötig, dann nicht zu warm.
  • Repariere deine Jeans. Jeans sind ein Kleidungsstück, dass du Jahrzehnte lang tragen kannst, wenn du es entsprechend behandelst. Wenn du selber keine Ideen hast, hilft dir bestimmt ein Schneider dabei, deine getragene Jean aufzupeppen. Bestimmte Marken bieten sogar eine lebenslange gratis-Reparatur ihrer Jeans an. Mach dich im Internet schlau!

 Quelle: „Choose vintage, avoid stretch  how to wear jeans sustainably“

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