Fotocredit: Pixabay/geraldfriedrich2
Fotocredit: Pixabay/geraldfriedrich2
Eine Studie befasst sich mit der Stadtentwicklung in Kanada. Das Fazit: Mithilfe der Distributed Densitiy sollen lebendige Stadtviertel entstehen.

Wie kann Verdichtung in der Stadtentwicklung gelingen? Und zwar ohne Zersiedelung und auch ohne Hyper-Konzentration im Stadtkern? Also, nachhaltig? Damit hat sich eine Studie vom April 2020 des Ryerson City Building Institute an der Ryerson Universität befasst. Der vollständige Bericht ist auf der Homepage als Download zu finden.

Ausgehend von dem Plan zur Stadtentwicklung im sogenannten Greater Golden Horseshoe in der kanadischen Provinz Ontario hat das Forscherteam untersucht, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um langfristige Nachteile zu verhindern. Der Golden Horseshoe ist eine dicht besiedelte und industrialisierte Region bzw. Metropolregion rund um das westliche Ende des Ontariosees. Die Region dürfte bis 2041 von derzeit 8,1 Millionen auf 13,5 Millionen Einwohner anwachsen. Innerhalb der kommenden 20 Jahre wird dort somit ein Zuzug von mehreren Millionen Menschen erwartet. In dem Gebiet liegen mehrere Großstädte, darunter auch Toronto. Bereits jetzt zählt es zu den am dichtesten besiedelten Gebieten Nordamerikas.

Bisher erfolgte die Stadtentwicklung in der Region entweder durch Zersiedelung oder durch Hyper-Konzentration in den urbanen Gebieten. Das trieb einerseits die Infrastrukturkosten enorm in die Höhe. Andererseits führte das zu längeren Pendelstrecken, höheren Treibhausgasemissionen und machte Wohnraum für viele Bewohnerinnen und Bewohner unleistbar.

Die Lösung lautet: Distributed Densitiy, also eine verteilte Verdichtung. Das bedeutet im Grunde nicht weniger, als in vielen Fällen einen goldenen Mittelweg zu finden. Also statt 35-geschoßigen Hochhäusern oder Einfamiliensiedlungen zum Beispiel dort, wo es sinnvoll und möglich ist, auf mittelgroße Wohnblöcke zu setzen. So lässt sich die bestehende Infrastruktur einerseits sinnvoller nutzen und andererseits die Lebensqualität der Menschen steigern. Denn das ist letztlich das Ziel der Städteplaner: Lebendige, lebenswerte Stadtviertel zu schaffen, die zugleich die Umwelt und das Budget schonen und Immobilien-Spekulation endämmen.

Quelle: „Density Done Right

Foto: Pixabay/geraldfriedrich2


Mehr zu Architektur

Wir berichten über architektonische Fortschritte, unterschiedliche Baumaterialien und Entwicklungen in Richtung umweltfreundlicher Bauweisen. Mit folgenden Links gelangst du der Reihe nach zu mehr Artikel in diesem Themenbereich für Einsteiger bis zu Profis.