Im US-Bundesstaat Arizona ging am 9. Oktober 2013 das mit 280 Megawatt größte solarthermische Kraftwerk der Welt ans Netz. Solana ist das erste Solarthermie-Kraftwerk der USA mit einem thermischen Energiespeicher und kann daher bei Bedarf auch nach Sonnenuntergang bis zu sechs Stunden Strom erzeugen.
Dieser Artikel wurde am 23. Januar 2014 veröffentlicht
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Im Solarthermie-Kraftwerk Solana wird mit Hilfe von CSP-Technologie (konzentrierte Solarenergie) ein Öl erhitzt, das mit Temperaturen von bis zu 190 Grad Celsius durch die Sonnenkollektoren geleitet wird. Die wärmeleitende Flüssigkeit wird dann zu Dampfkesseln transportiert um Wasser in Dampf zu verwandeln. Der entstehende Dampf treibt zwei 140-Megawatt-Turbinen an, die wie bei einem gewöhnlichen Kraftwerk den Strom produzieren.

Alleinstellungsmerkmal des Solana-Kraftwerks (geplant von dem spanischen Unternehmen Abengoa) ist die Möglichkeit, bei ausbleibendem Sonnenschein bis zu sechs Stunden Strom zu erzeugen. Die wärmeleitende Flüssigkeit wird nicht nur zur Produktion von Dampf benutzt, sondern auch zum Anheizen von Flüssigsalz in Tanks neben den Dampfkesseln. Das Speichersystem besteht auch sechs Paaren von heißen und kalten Tanks, in denen insgesamt 125.000 Tonnen Flüssigsalz lagern, die auf einer Minimaltemperatur von 300 Grad Celsius gehalten werden. Geht die Sonne unter, übernimmt das Flüssigsalz das Heizen der wärmeleitenden Flüssigkeit, das nun durch die Salztanks und nicht mehr durch die Sonnenkollektoren läuft. Diese und weitere spezielle Funktionen des Solarthermie-Kraftwerks in Arizona werden in diesem Video erklärt.

httpv://www.youtube.com/watch?v=G1hdoWk17wU

Es ist nicht schwierig zu verstehen, warum diese Art der Energiespeicherung wichtig ist. Eines der größten Probleme bei der Herstellung von erneuerbarer Energie ist die Intermittenz, die durch schwankende Nachfrage und – bei erneuerbaren Energien – durch schwankendes Angebot gegeben ist. Ein Solarthermie-Konzentrator wie das Solana-Kraftwerk mit einem Element eines thermischen Speichers kann die Intermittenz von Solarstrom durch das Speichern von Solarenergie in Form von Wärme beseitigen.

Die Solarthermie-Technologie hat also das Potenzial, die Produktion von Solarenergie besser an die Spitzenlast im Stromnetz anzupassen. Im Zusammenspiel mit anderen Technologien wie Smart Grids können Angebot und Nachfrage besser aufeinander abgestimmt werden – auch am Abend, wenn die Sonne nicht mehr scheint.

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