Solarzelle
Solarzelle
Forschern der University of British Columbia ist ein großer Schritt in der Entwicklung biogener Solarzellen gelungen: Ein genverändertes E.-coli-Bakterium soll Solarenergie auch an trüben Tagen effizient machen.
Dieser Artikel wurde am 21. September 2018 veröffentlicht
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Man könnte fast vermuten, dass die bewölkten Tagen im kanadischen British Columbia zur Forschung an biogenen Zellen für den Einsatz in der Solarenergie geführt haben. Doch tatsächlich ist es dem Zufall zu verdanken, dass die kanadischen Wissenschafter eine billige und nachhaltige Solarzelle aus E. coli-Bakterien erschaffen haben, die Photovoltaikanlagen auch an bewölkten Tagen effizient arbeiten lassen soll.

Was, wenn wir das in Solarzellen stecken?

Denn eigentlich war das Forscherteam an der University of British Columbia damit beschäftigt, eine Art „Mini-Fabrik“ aus Bakterien zu entwickeln. Dabei wurde unter anderem mit der Substanz  Lycopin, das in hoher Konzentration in Tomaten vorkommt, experimentiert. Bei einer bestimmten Reaktion des Stoffes in Glasflaschen soll ein Team-Mitglied gerufen haben: „Stellt euch vor, was passiert, wenn wir das in Solarzellen stecken!“ Und schon war ein neues Forschungsgebiet geboren.

Höchste je gemessene Stromdichte

Die Entwicklung von biogenen Solarzellen ist dabei prinzipiell nichts Neues. Doch bisherige Versuche, biogene Solarzellen zu bauen, konzentrierten sich auf die Extraktion eines natürlichen Farbstoffes, der von Bakterien für die Photosynthese verwendet wird. Diese Vorgänge sind aber nicht nur teuer und kompliziert, sondern erfordern oft den Einsatz giftiger Chemikalien. Die kanadischen Forscher gingen daher anders an die Sache heran und veränderten E.Coli-Bakterien – aus denen der Kern ihrer neuen Solarzellen besteht – genetisch derart, dass sie eine große Menge Lycopin produzieren. Diese Menge an Lycopin in diesen Bakterien war in der Lage, Licht effektiv in Strom umzuwandeln. Nach weiteren Schritten wie unter anderem der Ummantelung der Bakterien mit einem als Halbleiter fungierenden Minieral, konnte das Team aus Wissenschaftern nach eigenen Angaben die höchste je gemessene Stromdichte einer biogenen Solarzelle erzeugen. 

Bakterien sterben nach Farbproduktion

Der Vorteil dieser Art Solarzelle liegt klar auf der Hand: Denn sie kann Energie genauso bei wenig Licht produzieren. Allerdings – bevor die entwickelten biogenen Zellen mit herkömmlichen Solarzellen konkurrieren können, ist es noch ein weiter Weg. Denn noch sterben die Bakterien nach einer Farbproduktion ab. Das bedeutet, es muss erst ein Prozess gefunden werden, der diesen Vorgang verhindert. Bis also die „unendliche Produktion“ möglich ist, könnte es durchaus noch ein Weilchen dauern.

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Quellen: popsci.comenergiezukunft.eu 
Bild: pixabay.com