Elektromobilität und die Berichterstattung darüber beschränkt sich üblicherweise auf Fahrrad, Zweirad und Auto. Von den wenigen Projekten des elektrischen angetriebenen Fliegens hört man selten – und dann nur in Kürze; ausgenommen sind höchstens Leuchtturmprojekte wie “Solar Impulse“, die noch einen Schritt weiter gehen und über Photovoltaik den eigenen Treibstoff auch selbst erzeugen. Dabei gibt es im Kleinflugzeug- und Ultraleicht-Bereich spannende Entwicklungen, die den Elektroantrieb abheben lassen.
Ein aktuelles Projekt ist der finnische FlyNano, ein Cross-Over aus elektrischem Flugzeug und Miniaturboot: ein fliegender Jet-Ski, wie Wired schreibt. 2011 auf der Aero Friedrichshafen vorgestellt, hat die Idee und das moderne, minimalistische Design sofort Aufmerksamkeit und Interesse erregt.
Am 11. Juni 2012, ein Jahr nach der Vorstellung des Fluggeräts, wurde der Jungfernflug am finnischen Hepari-See erfolgreich absolviert. Ein Video dazu gibt es am Blog von FlyNano.
Der FlyNano soll seinem Piloten Spaß machen; alles dreht sich um das Erlebnis Fliegen, um die Unmittelbarkeit zwischen Himmel und Erde, und darum, sich so frei zu fühlen wie ein Vogel. Der FlyNano ist ein Fun-Flieger. Keine Raum für Gepäck, Windschutzscheibe oder Bequemlichkeit. Helm ist gefragt, zumindest aber Fliegerbrillen. Ein umweltbewusster KTM X-Bow der Lüfte.
Um das zu erreichen, wurde ein Aufsehen erregendes Design in Karbonfaser modelliert, welches das Gewicht inklusive elektrischem Antriebsstrang auf unter 70 kg drückt. Damit wird man an die 140 km/h schnell, kann bis zu 3000 m hoch fliegen und kommt auf eine theoretische Reichweite von 70 km. Die Erfahrung mit Elektrofahrzeugen aller Art lässt aber den Schluss zu, dass die Reichweite nicht bei konstanter Höchstgeschwindigkeit erreicht werden wird.
Zum Start muss der FlyNano auf’s Wasser. Davon gibt es in Finnland genug; für Österreich ist das Gesamtkonzept Wasserflugzeug leider nur bedingt tauglich, da damit zusätzliche Genehmigungen notwendig werden, neben dem für Österreich ohnehin notwendigen Pilotenschein und der Zulassung des Fliegers. All das würde in Finnland laut Hersteller ebenfalls wegfallen.
Gesteuert wird per Joystick und Pedalen, ein Höhenmesser ist das einzige Instrument, welches standardmäßig installiert ist. Geschwindigkeit und Wendezeiger gibt es aber optional dazu.
Das Basismodell soll € 32.000 kosten, für Extras wurde noch kein Preis festgelegt. Dafür kann man einen Transportanhänger erwerben, um das Flugzeug passend von See zu See zu bringen. Der Anhänger lässt sich ebenfalls als Lager verwenden.
