Es war Universal Hydrogen, das im März 2023 den ersten wasserstoffbetriebenen Flug durchführte. Die 100 Millionen US-Dollar, die das Unternehmen daraufhin von Investoren erhalten hatte, sind nun allerdings verbraucht und der Konkurs ist angemeldet. Das Unternehmen war eines der wenigen, die sich zum Ziel gesetzt hatten, die mit fossilen Brennstoffen betriebene Luftfahrt durch Wasserstoff grüner zu machen.
Der Erstflug in Moses Lake im US-Bundesstaat Washington wurde damals als einer der Durchbrüche im Bereich der sauberen Energie gefeiert. Im März setzte die Zeitschrift Fast Company Universal Hydrogen auf ihre Liste der innovativsten Unternehmen des Jahres 2024. Noch im Sommer 2024 berichtete die Fachzeitschrift Aviation Week, dass das emissionsfreie Startup hinter den Kulissen damit beschäftigt ist, die Tests des Antriebssystems auf die nächste Stufe zu heben und zehn neue Flugtests vorzubereiten. Im August 2024 schrieb allerdings der Vorsitzende von Universal Hydrogen, Mark Cousin, dass der Vorstand formell beschlossen hat, das Unternehmen aufzulösen, nachdem die Bemühungen um eine weitere Finanzierung durch neue Investoren gescheitert sind.
Die Hürden für den Erfolg von Universal Hydrogen waren stets immens. Das Unternehmen musste sowohl ein wasserstoffbetriebenes Antriebssystem entwickeln als auch von Grund auf eine neue Logistikinfrastruktur schaffen, die den Wasserstofftreibstoff an Flughäfen liefern konnte. Außerdem musste man sich mit der Tatsache auseinandersetzen, dass Wasserstoff als Treibstoff im Flugzeug viel mehr Platz einnimmt als Kerosin, was den Platz für die Passagiere verringert.
Ein weiteres großes Hindernis ist die Tatsache, dass das Projekt von Universal Hydrogen von einer großen, zuverlässigen Versorgung mit „grünem Wasserstoff“ abhängt. Grüner Wasserstoff muss mit Hilfe von Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind- oder Solarenergie hergestellt werden, damit der Prozess emissionsfrei ist. Der Großteil des heute verwendeten Wasserstoffs wird aus Erdgas in einem Verfahren mit hohem Kohlendioxidausstoß hergestellt.
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Bild: hydrogen.aero
