Elektrisch unterwegs auf der Straße, ist kein großes Problem mehr. In rund zehn Jahren will Airbus auch den Flugverkehr frei von fossilen Brennstoffen machen. Ein erster kleiner Elektroflieger wird schon getestet.
Dieser Artikel wurde am 4. August 2014 veröffentlicht
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Bemannte, elektrisch betriebene Flugzeuge wie der E-Genius haben Rekordflüge hingelegt. Andere, wie Cri-Cri haben bei der Pariser Air Show die Besucher fasziniert. Airbus will jetzt aber ernst machen: Der Luft- und Raumfahrtkonzern will ein Verkehrsflugzeug für etwa 80 Passagiere entwickeln, das elektrisch angetrieben wird. Mit dem E-Fan ist ein kleiner Elektroflieger im März 2014 erstmals in die Lüfte gegangen. Das Kleinflugzeug soll nun als Testlabor für die Entwicklung eines Linienflugzeugs dienen.

Unter dem Namen E-Concept läuft das Projekt bei Airbus. Weniger Umweltverschmutzung und weniger Lärm sind die Ziele von Airbus. Dabei kommen neue, leichtere Materialien zum Einsatz. Kleinere Turbinen, die nicht mehr frei hängen, sondern in die Tragflächen integriert sind, sollen für den nötigen Schub sogen. Sechs Propeller dienen der Erzeugung von Strom, der aus der Rotation gewonnen wird. Ganz ohne fossilen Treibstoff kommt der geplante Flieger aber nicht aus. Eine konventionelle Verbrennungsturbine lädt die Akkus, deren Energie beim Start und im Steigflug benötigt wird. (Video)

Die Investition in die Erforschung elektrischer betriebener Passagierflugzeuge wird durch das Projekt „Flightpath 2050“ ermöglicht. Die Europäische Kommission will im Flugverkehr, ausgehend von den Werten im Jahr 2000, die CO2-Emissionen um 75 Prozent und die Lärmpegel um 65 Prozent senken. Airbus will Hunderte von elektrisch betriebenen Linienflugzeugen produzieren. Gemeinsam mit Schulen und Universitäten werden Förderprogramme geschaffen, um Ingenieure auszubilden. Eine der größten Herausforderungen sind die Akkus des Flugzeugs. Mit den Akkus des aktuellen Typs, ist das Ziel nicht zu schaffen, meint Jean Botti, Technikchef der Airbus-Group. Lithium-Schwefel– oder Lithium-Luft-Akku werden laut Botti die gängigen Lithium-Polymer-Akkus ersetzen.

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An alternativer Fortbewegung in der Luft, wird auch anderswo gearbeitet. Das Solar Impulse 2, ausschließlich mit Sonnenenergie betrieben, will ohne Zwischenlandung für 120 Stunden in die Luft gehen. Im Jahr 2010 ging Solar Impuls mehr als 20 Stunden in die Luft und flog auch während der Nacht. Ein weiteres Projekt kommt aus den Niederlanden und Deutschland: Das elektrisch betriebene Flugzeug Antares 23E kann bis zu 60 Kilometer weit gleiten und mit einer einzigen Akkuladung bis zu 3.500 Meter hoch steigen.