Eine Architektin aus Minnesota setzt auf Nachhaltigkeit, die unsichtbar bleibt und doch den höchsten Ansprüchen an Energieeffizienz genügt.
Dieser Artikel wurde am 9. Mai 2018 veröffentlicht
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Architektin Carly Coulson arbeitet an einem Gebäude, das so wenig Heizenergie verbraucht wie ein Haartrockner. Und sie will Nachhaltigkeit so selbstverständlich integrieren, dass man sie nicht sieht. 

„Es geht hier nicht um Sonnenkollektoren, mit denen die Kunden jedem vermitteln können, dass sie nachhaltig sind, sondern das Ziel ist, dass die Gebäude ganz normal aussehen“, sagt Ken Levenson, Direktor des Nordamerikanischen Passivhaus-Netzwerks, gegenüber startribune.com. Und er meint damit die Arbeit von Architektin Carly Coulson, Gründerin des Architektur- und Forschungsunternehmen COULSON.

Nachhaltigkeit durch unsichtbare Methoden

Ziel der Firma mit Sitz im US-Bundesstaat Minnesota ist es nämlich, ästhetisch anspruchsvolle und ökologisch innovative Gebäude zu designen. „Wir verfolgen den Ansatz, die höchsten Nachhaltigkeits-Standards mit einfachen, unsichtbaren Methoden zu erfüllen, ohne die ästhetische Kreativität und schlichte Eleganz unserer Designs zu beeinträchtigen“, so Carly Coulson. 

Kein Abstrich bei Ästhetik

Derzeit arbeitet die Architektin an einem vierstöckigen Wohn- und Bürogebäude in der Innenstadt von Duluth in Minnesota, in dem der Energieverbrauch um 90 Prozent reduziert werden soll. Der derzeitige Entwurf sieht vor, dass die gesamte Immobilie dabei eine maximale Heizlast von nur 2000 Watt aufweist. Das ist der Energieverbrauch, der einem einzelnen Haartrockner entspricht. „Unsere Projekte erfüllen die Passivhaus-Anforderungen durch das Passivhaus-Institut Deutschland, das als der strengste Maßstab der Welt gilt, und wir haben gezeigt, dass das ohne Abstriche bei Budget oder Ästhetik möglich ist.“ 

Transparente Solarfolien

Erreicht werden kann der ästhetische Anspruch – die unsichtbare Nachhaltigkeit – beispielsweise durch transparente Solarfolien, die auf Fassaden oder aber auch auf Fenstern verwendet werden können. So transformieren sich beispielsweise Fenster, die sonst als unsichtbare Energieverschwender gelten, ins genaue Gegenteil. Nämlich in unsichtbare Kraftwerke, die Strom aus der Sonne erzeugen.

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Quellen: aia.orgcoulson.co, startribune.com  

Bild (Symbolbild): pixabay.com