Bereits seit einiger Zeit ist Kintsugi in aller Munde. Darunter versteht man die japanische Art, zerbrochenes Porzellan sichtbar zusammenzukleben. Mithilfe von goldenem Kleber werden zerbrochene Schalen, Krüge und Häferl wieder gekittet. Dahinter steckt die Philosophie, Fehler und Makel nicht zu verbergen, sondern sichtbar zu machen.
Mehr über Kintsugi könnt ihr in dem Beitrag von Ulrike nachlesen.
Kintsugi kann auch auf Kleidung angewandt werden. Dann sprechen wir von Visible Mending. Darunter versteht man das sichtbare Stopfen oder Flicken von Löchern. Vielleicht habt ihr den Trend schon auf Pinterest oder Instagram gesehen. Kleine Löcher werden mithilfe von buntem Garn nicht nur gestopft, sondern zu richtigen Kunstwerken gemacht.
Ich habe Visible Mending für euch ausprobiert und verrate euch, wie es geht.
Das braucht ihr fürs Visible Mending
- Sticknadeln – je nach Stärke des Stoffs
- Buntes Garn nach Belieben
- Einen Bleistift
- Papier – entweder Pauspapier oder ganz normales, dünnes Papier
- Schere
Wenn dir Visible Mending Spaß macht, kannst du dir überlegen, ob du in einen Stickrahmen investieren möchtest. Ich habe einfach einen runden Gegenstand – zum Beispiel einen Bilderrahmen oder ein Tape genommen. Das hat genauso gut funktioniert. Wichtig ist einfach, dass dein Kleidungsstück gut gespannt ist. So tust du dir beim besticken leichter.
Und so geht’s
Wähle eine Vorlage oder ein Motiv aus. Achte bei der Wahl vor allem auf die Größe von dem Loch, das du stopfen möchtest. Du kannst das Motiv freihändig abzeichnen, oder du legst ein Blatt Papier auf den Bildschirm und paust es so mit einem Bleistift vorsichtig ab.
Anschließend legst du das Papier mit dem Motiv nach unten auf dein Kleidungsstück und malst mit dem Bleistift vorsichtig darüber. So erhältst du den Bleistiftabdruck von deinem Motiv. Achtung: Das Motiv ist spiegelverkehrt!

Bei einem dunklen T-Shirt kannst du das Blatt Papier mithilfe von Sicherheitsnadeln auf dein T-Shirt heften. Sticke die Umrandung und besprühe oder benässe das Papier anschließend mit Wasser, sodass es weich wird und du es problemlos unter der Stickerei ablösen kannst.
Umrande das Loch mit einigen einfachen Stichen, damit es nicht weiter ausfransen kann. Anschließend kannst du es ausfüllen oder einfach darüber sticken.

Fazit
Visible Mending ist eine tolle Möglichkeit, um kleine Löcher zu reparieren oder alte Kleidung zu upcyceln. Ich habe ein bisschen Übung dafür gebraucht, aber sobald du einmal den Dreh raus hast, ist es wirklich einfach und macht super viel Spaß. Ich finde es ist eine sehr schöne Art und Weise, Kleidung zu verschönern und ein schlichtes T-Shirt ein bisschen aufzupeppen.
