Dieser Artikel wurde am 28. Juni 2011 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Die Industrie liebt und braucht sie gleichermaßen, denn sie machen den an sich spröden Kunststoff elastisch. Die…
Dieser Artikel wurde am 28. Juni 2011 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Die Industrie liebt und braucht sie gleichermaßen, denn sie machen den an sich spröden Kunststoff elastisch.

Die Rede ist von Phthalaten

Konsumenten besser bekannt unter dem Oberbegriff Weichmacher. Der chemische Zungenbrecher hält seit dem beginnenden Plastikwahn in den 70er Jahren trotz immer wieder negativer Meldungen seine Stellung als Paradebestandteil diverser Plastikprodukte.

Dass diese Art Weichmacher für uns Menschen nicht gesund sind, zeigen unzählige Forschungsergebnisse immer wieder auf. Wir nehmen den schädlichen Stoff über die Nahrung, die Atmung und die Haut in unseren Körper auf.

Wenn das Kinderzimmer leer bleibt…

Ein Blick in die Labore dieser Welt zeigt, dass Phthalate schädlich sind, und zwar in beachtlichem Ausmaß.

Die Kunststoffglätter wirken hormonähnlich und stehen in Verdacht Unfruchtbarkeit bei Männern zu verursachen. Sie sollen erbgutschädigend sowie krebserregend sein!

Aufgrund der Allgegenwärtigkeit von Plastik fließt Bisphenol A sogar durch unseren Körper und könnte somit mitverantwortlich sein für die immer größer werdende Liga unfruchtbarer Männer rund um den Globus.

Industriestadt Perm als Paradebeispiel

Pickt man sich als eines von vielen Beispielen die russische Industriestadt Perm heraus, die eine Phthtalatfabrik ihr Eigen nennen darf, ist der Zusammenhang zwischen Weichmachern und Unfruchtbarkeit eigentlich nicht mehr von der Hand zu weisen: Perm ist die Stadt mit der niedrigsten Geburten- und zeitgleich höchsten Krebsrate der Welt, wie das NDR Fernsehen in ihrer Reportage „45 Min“ dokumentiert.

50% aller Männer aus Perm sind unfruchtbar. Ein Fakt, der auch Europa bald einholen könnte. In Deutschland gilt die Hälfte aller jungen Männer als eingeschränkt fruchtbar, doch die Industrie weigert sich weiterhin, die gefährlichen Stoffe endgültig vom Markt zu nehmen.

Phthalate meiden fast unmöglich

Der Mensch ist von Plastik umgeben und kann der gefährlichen Substanz kaum aus dem Weg gehen!

Papier, Farbe, Gummihandschuhe, Duschvorhänge, Körperpflegeprodukte, Kinderspielzeug, Milch (Verpackung, Aufbereitung), Fleisch, Obst und andere Lebensmittel in Plastikverpackungen, Wasserflaschen, etc. – Phthalate lauern überall! Durch Abrieb werden im Hausstaub regelmäßig Phtalate nachgewiesen, die so unseren Organismus belasten. Dass vor allem Kinder besonders hohen Belastungen mit Weichmachern ausgesetzt sind können Sie hier nachlesen.

Unser Planet ist vergiftet – und wir sind es auch

Weichmacher sind lösliche Stoffe, die während der 500 jährigen Abbauzeit von Plastik praktisch bis in alle Ewigkeit ihren gefährlichen Giftcocktail abgeben.

Bereits im Mutterleib macht der Embryo unerfreuliche Bekanntschaft mit dem krebserregenden Stoff, und katastrophal, dass im Kleinkindalter die Belastung gerade in Kindertagesstätten besonders hoch. Infos des Umweltbundesamtes über Bisphenol-A.

Obwohl die EU den Phthalaten mit ihrer Liste gefährlicher Stoffe einen Riegel vorschieben wollte, und Weichmacher offiziell aus Kinderspielzeug verbannte, so finden sich bei Kontrollen doch immer wieder verbotene Substanzen in diversen Spielwaren. An dieser Stelle möchte ich vor allem vor dem Kauf von asiatischen Billigprodukten dringlichst abraten.

Umfangreiche Infos zu Weichmachern finden Sie im PDF von Greenpeace.

Mehr erfahren im Film “Plastic Planet”

Wer mehr über das “Problem Plastik” erfahren möchte, sollte sich unbedingt den österreichischen Film „Plastic Planet“ ansehen!

Sehr interessant auch die beeindruckenden Aktion von Familie Krautwaschl, die beschlossen hat (fast) ohne Plastik zu leben. Infos dazu auf Kein Heim für Plastik. Checken Sie doch mal in Ihrem Heim was alles aus Plastik ist. Sie werden staunen!

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Bildrechte: Vorschaubild und Entenbild mit Babies © Creasencesro, dreamstime.com – Artikelbild Plastikgeschirr © Carsten Jacobs, Fotolia.de – Artikelbild “Kein Heim für Plastik” © Plastic Planet

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