Dieser Artikel wurde am 25. Juni 2011 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Wenige Slogans und Bilder von Umweltbewegungen in den letzten 40 Jahren konnten sich so ins kollektive Gedächtnis…
Dieser Artikel wurde am 25. Juni 2011 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Wenige Slogans und Bilder von Umweltbewegungen in den letzten 40 Jahren konnten sich so ins kollektive Gedächtnis einbrennen wie die Aufkleber mit der roten lächelnden Sonne auf gelben Hintergrund und den Worten “Atomkraft? Nein Danke”.

Das Logo mit der „lächelnden Sonne“ wurde im April 1975 von Anne Lund und Søren Lisberg entworfen. Die beiden, damals 21 Jahre jung, waren Aktivisten in der Dänischen Anti-Atomkraft Bewegung OOA (Organisationen til Oplysning om Atomkraft, Organisation zur Information über Atomkraft). Anne Lund erzählt, dass sie ein freundliches, weltoffenes Logo gestalten wollten, das die Frage nach Atomkraft mit einem freundlichen aber bestimmten „Nein Danke“ beantwortet und gleichzeitig zum Dialog einlädt.

Ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte die lächelnde Sonne im Rahmen der Kundgebungen zum 1. Mai 1975 in Arhus. Innerhalb kurzer Zeit wurde das Logo sehr populär und Anti-Atomkraft AktivistInnen aus über 45 Ländern übernahmen das Logo und passten es an die entsprechende Landessprache an. Die lächelnde Sonne ist bis heute das weltweit bekannteste Symbol der Anti-Atomkraft Bewegung. Schon 1976 ließ sich die OOA das Logo patentieren und vermarktete die Sonne bis in die frühen 1980er. Das sah so aus, dass man Aufkleber, T-Shirts etc. zentral und in großen Mengen günstig produzieren ließ und den Preisvorteil an die jeweiligen nationalen Gruppen weiter gab. Insgesamt wurden laut OOA über 20 Millionen Produkte erzeugt. Dazu kommen noch die unzähligen selbst gemalten Plakate, Transparente und Flyer.

Kein Wunder also, dass im Jahr 2000 das Dänische Nationalmuseum die lächelnde Sonne in ihre Sammlung aufgenommen hat und auch andere Museen sind diesem Beispiel gefolgt. Die höchste lächelnde Sonne findet man, sofern man sich die Mühe antun will, am Gipfel des Mount Everest. Eine Baskische Bergsteigergruppe hat eine Fahne mit ihrer Version des Logos am höchsten Punkt der Erde platziert.

Dass das Symbol aus den 1970ern auch im neuen Jahrtausend einen festen Platz in der Populärkultur hat, zeigen verschiedene Facebook-Gruppen, die das Logo der Anti-Atomkraftbewegung übernommen haben.

Es gibt auch einen Onlineshop für „Atomkraft? Nein Danke“ Aufklebern und Abzeichen aus aller Welt.