Fotocredit: Pixabay/schottnerballa
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Sobald sich der Sommer ankündigt, ist der Duft von Gegrilltem und Holzkohle beinahe nicht mehr aus der Luft wegzudenken. Doch wie gut oder schlecht ist Grillen eigentlich für unser Klima und die Umwelt?
Dieser Artikel wurde am 16. Juli 2020 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Am Wochenende im Garten oder auf der Terrasse sitzen, mit ein paar Freunden kühle Getränke in der Sonne schlürfen und dabei das ein oder andere (vegane) Würstel vom Grill genießen – das ist der Inbegriff von Sommer. Doch hast du dich schonmal gefragt, ob Grillen Folgen für den Umweltschutz hat? 

Wenn mit Kohle gegrillt wird, dann beginnt der Umweltgedanke bereits bei der Wahl der Grillkohle. Denn Grillkohle ist nicht gleich Grillkohle – hier können Erdöle, Kunststoffe und andere schädliche Zutaten beigemischt sein, die beim Verbrennen in die Atmosphäre gelangen. Danach ist darauf zu achten, ob die Kohle aus nachhaltigem Anbau stammt oder aus Tropenholz hergestellt ist. 
Hast du das alles geschafft, gilt es auch noch auf chemische Anzündhilfen zu verzichten, denn sonst hat sich der Blick hinter die Kulissen schon wieder nicht mehr gelohnt. Dann ist der Output der gleiche, als hättest du die billig Grillkohle verwendet. 

In 64% der Holzkohle steckt Holz aus den Tropen

Fotocredit: Pixabay/RitaE
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WIE GEHT NACHHALTIG GRILLEN? 

Wenn du dich für die Kohle entschieden hast, dann ist neben der Wahl des Brennguts auch die Rauchentwicklung entscheidend. Durch tropfendes Fett, Öl aus der Marinade und anderen Flüssigkeiten, die direkt auf die Kohle Stücke tropfen können, bildet sich eine erhebliche Menge an Rauch. Dieser Rauch kann sich auf das Grillgut legen und sich in schädlichen Partikeln drauf anhaften. Diese Partikel essen wir dann mit und schädigen damit auch noch unseren Organismus. 

Dazu kommt, dass unser Fleischkonsum erhebliche Auswirkungen auf unsere Umwelt hat. Ammoniak in der Luft, Antibiotika im Boden sind nur zwei der vielen Beispiele dazu. Besonders die Haltung von Rindern schadet unserem Klima enorm, da Kühe große Mengen an Methan ausstossen, die bei der Verdauung des Futters entstehen. Wird der Dung auf die Felder ausgebracht, entsteht Lachgas und die Kombination aus beiden ist schädlicher für unsere Umwelt als Kohlendioxid. 

1kg Rindfleisch –> 7-28kg CO2 
1kg Tofu (aus regionalem Anbau) –> 0,5-2kg CO2 
1kg Gemüse (aus regionalem Bio Anbau) –> 0,3kg CO2

Fotocredit: Pixabay/Angela0716
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Entscheidend ist auch, welche Art von Grill genutzt wird und ob dieser Grill dann TÜV zertifiziert ist. Holzkohle- oder gar Einweg-Grills schneiden bei den Tests mit Abstand am schlechtesten ab. Besser wäre hier der Griff zu einem Elektrogrill oder einem mit Gas betriebenem. 
Der Elektrogrill hat tatsächlich von allen am wenigsten Auswirkungen auf die Umwelt und ist auch am wenigsten gefährlich, weil nicht mit offenem Feuer gearbeitet wird. 
Da kann sogar der Balkon zum Grillparadies werden. 

Im idealsten Fall ist dein Grill aus nachhaltigen Rohstoffen gefertigt, robust gebaut und langlebig. Eine hochwertige Verarbeitung des Geräts ist ebenfalls wichtig für einen nachhaltigen und langfristigen Grillgenuss. Hier ist es ratsam sich im Baumarkt oder in einem Fachgeschäft für Grills ausführlich beraten zu lassen. 

WIE GRILLT ES SICH AM BESTEN? 

Grillschalen sind beliebt, seit ich denken kann. Wenn es darum ging Gemüse oder kleinere Stücke auf den Grill zu schmeißen, dann waren die Schalen aus Aluminium nicht mehr wegzudenken. Unter näherer Betrachtung ist das aber alles andere als empfehlenswert. 

Sind Salz und Säure im Spiel – wie es in den meisten Marinaden der Fall ist – dann kann sich das Aluminium lösen und schnell in die darauf liegenden Lebensmittel übergehen. Was die Aufnahme des Leichtmetalls in deinen Organismus bewirken kann, liest du am besten in meinem Artikel zum Thema “wie schädlich ist Aluminium” nach. 

Fotocredit: Pixabay/Tookapic
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Inzwischen gibt es unzählige Alternativen dazu, die nicht nur besser für deine Gesundheit, sondern auch viel nachhaltiger sind. Es lohnt sich in eine Schale aus Keramik oder Edelstahl zu investieren. Sie ist nicht nur ungefährlich, sondern auch noch wiederverwendbar. Im Gegensatz zur Alu Schale, die du nur einmal verwendest und die danach im Müll landet. 

Beim Elektrogrill brauchst du meist gar keine extra Schale, da die Oberfläche ohnehin aus Keramik besteht und nichts in die Glut tropfen kann. 

Mit diesen Tipps wird dein nächstes Grillfest ein nachhaltiger Erfolg.