Invasive Pflanzenarten bedrohen die heimische Artenvielfalt. In Stockholm sollen Wiederkäuer wie Schafe und Kühe nun beim Lösen dieses Problems helfen.
Dieser Artikel wurde am 13. Mai 2022 veröffentlicht
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Seit 2020 hat die schwedische Hauptstadt Stockholm einen Handlungsplan um die biologische Vielfalt zu stärken. Die einzelnen Stadteile sollen selbst lokale Pläne und Projekte erarbeiten. 15 Millionen schwedische Kronen, also ca. 1,5 Millionen Euro, sind für diese Projekte momentan im Budget veranschlagt. Bisher haben 22 einzelne Projekte Geld aus dem Topf bekommen. Der Stadtteil Skarnäck etwa setzt auf Dachbiotope, Spånga-Tensta will Wassersalamander überwintern und Skärholmen will mehr Lebensraum für Vögel schaffen.

Besonders interessant finden wir die Idee, welche die Stadteile Älvsjö und Älvsjömässan umsetzen werden. Dort sollen diesen Sommer nämlich Kühe bei der Arbeit zur Erhaltung der heimischen Artenvielfalt beitragen. Dort wo man sonst mit Motorsensen invasiven Arten wie dem Riesen-Bärenklau, der Kanadischen Goldraute, dem Japanischen Staudenknöterich oder dem Indischen Springkraut zu Leibe rücken würde, werden nun Wiederkäuer die Arbeit erledigen.

Dies hat viele Vorteile: Es ist umweltfreundlicher, da man kein Benzin zum Betreiben der Motorsensen braucht. Die Tiere sind deutlich leiser und sie sind gleichzeitig eine kleine Attraktion für Spaziergänger und Besucher dieser Grüngebiete. Vor allem Kinder haben bestimmt Freude daran, diesen fleißigen Arbeiterinnen bei ihrem Tagwerk zuzusehen.

Und auch in Enskede-Årsta-Vantör setzt man diesen Sommer auf vierbeinige Arbeiter. Hier sollen auf dem Högdalstoppen und im Naturreservat Rågsved Schafe den invasiven Arten den Garaus machen. Fünf Millionen schwedische Kronen stehen für dieses Projekt zur Verfügung. Die Schafe haben bestimmt kein Problem damit, dass sie für Kost und Logis arbeiten und von diesen 5 Millionen nie einen Cent sehen werden.

Die Klimastadträtin Katarina Luhr hofft, dass man mittels dieser Initiative kartieren kann, welche Maßnahmen in welchen Stadtteilen sinnvoll sind. Generell sieht sie einen Bedarf an mehr Grünflächen in Form von blühenden Wiesen und offenen Rasenflächen. Auch die Begrünung neben Fuß- und Radwegen nennt sie als erstrebenswerte Verbesserungsansätze.


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