Dieser Artikel wurde am 7. November 2011 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Stadtverkehr mit Zukunft, das kann – da genügt ein Blick auf die Parkplatzsituation innerhalb des Gürtels –…
Dieser Artikel wurde am 7. November 2011 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Stadtverkehr mit Zukunft, das kann – da genügt ein Blick auf die Parkplatzsituation innerhalb des Gürtels – nur ein öffentlicher Stadtverkehr sein. Wien ist da ganz gut aufgestellt, wie der internationale Vergleich zeigt. Im kommenden Jahr werden übrigens die Jahreskarten günstiger.

Parkpickerl, begrenzter Platz, dazu ist Autofahren auch noch ganz grundsätzlich unökonomisch. Warum also fahren wir in der Stadt nicht nur öffentlich?

Europavergleich

Um die Qualität der Wiener Öffis einzuschätzen, vergleichen wir sie am besten mit anderen öffentlichen Verkehrsnetzen. Bei einem europaweiten Test des Öffentlichen Nahverkehrs in Großstädten, durchgeführt im Vorjahr von ADAC, ÖAMTC und Schwesterclubs, erreichte das Wiener Öffi-Netz in Sachen Qualität, Sauberkeit und Verlässlichkeit Platz 3. (Den Sieg trug München davon.)

Heuer kam eine weitere Erhebung des VCÖ dazu. Sie beschäftigt sich mit der Nutzung öffentlicher Verkehrsangebote. Den höchsten Anteil an den zurückgelegten Alltagswegen hält demnach der Öffentliche Verkehr in Prag und in Madrid mit jeweils 43 Prozent. Wien liegt mit 36 Prozent im Spitzenfeld, auf Platz vier knapp hinter Brüssel. Wien zählt auch zu den wenigen Städten, in denen mehr Strecken mit den Öffis als mit dem Auto gefahren werden. Nur in Wien, Paris, Prag und Kopenhagen neigt sich die Waagschale zugunsten von Bim, Bahn und Bus.

Wiener Öffi-Jahreskarte wird günstiger

Ab Mai 2012 kommen neue Tarife für die Öffis. Und ganz unerwartet und gegen jeden Trend bedeutet das eine nicht eine teurere, sondern eine billigere Jahreskarte. Sie kostet dann nur noch 365 Euro statt wie bisher 449 Euro.

Derzeit besitzen rund 365.000 Menschen eine Jahreskarte der Wiener Linien – vor fünf Jahren waren es noch 322.000. Bei den Wiener Linien rechnet man für das kommende Jahr denn auch mit einem deutlichen Zuwachs bei den verkauften Jahreskarten. Mehr als 10.000 zusätzliche Jahreskarten-Bestellungen, so die Schätzung der Wiener Linien. Mittelfristig gehen die Wiener Linien von mehr als 400.000 JahreskartenbesitzerInnen aus.

Rekordwert

Wenn man die 400.000 als realistisch annimmt, bedeuten sie einen europäischen Spitzenwert: Praktisch jeder vierte Wiener wäre Jahreskartenbesitzer. Während in Wien heute 38 Prozent der Fahrgäste mit einer Jahreskarte unterwegs sind, sind es in München nur 7 Prozent. In Graz führen 11 Prozent der Fahrgäste eine Jahreskarte.

Schwarzfahren wird teurer

Übrigens: günstiger werden nur die Tickets. Wer ohne Fahrschein im Netz der Wiener Linien angetroffen wird, muss nach der Tarifreform tiefer in die Tasche greifen. 100 Euro kostet der Spaß dann, und das auch nur, wenn innerhalb von drei Tagen gezahlt wird.