Auch wenn sie hier schwarz anmuten, die meisten Windräder und ihre Rotorblätter sind weiß. In Punkto Vogelschutz könnte aber gerade die Farbe Schwarz eine einfache Lösung sein. Fotocredit: © Markus Distelrath/Pixabay
Auch wenn sie hier schwarz anmuten, die meisten Windräder und ihre Rotorblätter sind weiß. In Punkto Vogelschutz könnte aber gerade die Farbe Schwarz eine einfache Lösung sein. Fotocredit: © Markus Distelrath/Pixabay
Die Windkraft gerät gelegentlich in den Fokus des Umweltschutzes, wenn man an die Kollision von Vögeln oder Fledermäusen mit den Rotorblättern denkt. Untersuchungen zeigen jetzt, dass es in der Windkraft eine einfache Lösung im Hinblick auf den Vogelschutz geben könnte.
Dieser Artikel wurde am 19. Januar 2021 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Artenvielfalt ist von zentraler Bedeutung, wenn es um nachhaltigen Umweltschutz geht. Gerade hier gerät gelegentlich die Windenergie in den Fokus der Aufmerksamkeit. Nicht nur, weil das Errichten von Windparks prinzipiell einen Eingriff in die Natur und Umgebung des Standortes darstellt. Denn auch wenn der Ausbau der Windkraft prinzipiell ein wichtiger Bereich hin zu einer ressourcenschonenden Energietrendwende ist, stellen Rotorblätter und auch die Türme der Windräder selbst eine potenzielle Gefahr für Vögel und Fledermäuse dar.

Vogelschutz vor allem im Bereich der Greifvögel 

In diesem Bereich gibt es jedoch zwei gute Nachrichten. Die erste: So viele Verletzungen und Unfälle im tierischen Flugverkehr, wie allgemein vermutet wird, gibt es gar nicht. Man könnte sagen, dass beispielsweise eine Hauskatze mit Freigang für die Vogelwelt tatsächlich eine größere Gefahr darstellt, als ein Windrad. So konnte eine österreichische Studie zeigen, dass durchschnittlich sieben Vögeln pro Jahr ein Windrad zum tödlichen Verhängnis wird. Eine Amerikanische Studie hat darüber hinaus gezeigt, dass jährlich 140.000 Vögel durch Windkraftanlagen in den USA sterben, während weit über 350 Millionen von ihnen jedes Jahr an Hauswänden und Fenstern verenden. Ein Vogel kommt also 2500 mal häufiger durch Gebäude ums Leben als durch die Windkraft. Und trotzdem ist die Zahl differenziert zu betrachten. Denn an bestimmten Standorten herrschen beispielsweise Aufwinde, die besonders unter Schutz stehende Greifvögel häufig nutzen. So ist beispielsweise der Rotmilan zu einem Symbol der Streitfrage zwischen Vogelschutz und Windenergie geworden. 

An Fenstern sterben deutlich mehr Vögel als an Windkraftanlagen. Trotzdem gilt es, den Vogelschutz auch im Bereich der Windkraft voranzutreiben. Fotocredit: © Marko Grothe/Pixabay
An Fenstern sterben deutlich mehr Vögel als an Windkraftanlagen. Trotzdem gilt es, den Vogelschutz auch im Bereich der Windkraft voranzutreiben. Fotocredit: © Marko Grothe/Pixabay

Schwarzes Rotorblatt führt zu weniger Vogelunfällen 

Die zweite gute Nachricht ist, dass auch die im Vergleich zu Katzen, Stromleitungen und der Landwirtschaft vergleichsweise geringen Vogel- und Fledermausunfälle an Windrädern deutlich reduziert werden können, wie eine Studie in einem norwegischen Windpark jetzt zeigt. Und zwar mit einem relativ einfachen Mittel. Die norwegischen Forscher haben nämlich herausgefunden, dass es vor allem bei Greifvögeln zu einer Reduktion der tödlichen Kollisionen von über 70 Prozent  kommt, wenn je ein Rotorblatt schwarz eingefärbt wurde. Vermutet wird, dass durch die stärkere Kontrastwirkung die Bewegungsunschärfe des Rotors so reduziert wird, dass die Vögel ihn zeitgerecht wahrnehmen. Auch den Turm der Windkraftanlage selbst zu bemalen, hatte bereits eine Reduktion von 50 Prozent der Vogeltodesfälle zur Folge. Eine wichtige Erkenntnis im Sinne des Vogelschutzes. Allerdings auch eine, die weiterer Überprüfung bedarf: Denn auch wenn das Farbexperiment über einen längeren Zeitraum lief, so würde es eine Ausweitung der Forschung auf weitere Windparks benötigen, um die vorerst kleine Stichprobe an entsprechenden Windrädern deutlich zu erweitern. 

Quellen: igwindkraft.at, spektrum.de, spektrum.de (2) / Fotocredits: © Markus Distelrath, Marko Grothe/Pixabay


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