Der letzte Winter setzte den langfristigen Trend zu immer milderen Temperaturen in den Wintermonaten fort.
Dieser Artikel wurde am 13. Mai 2020 veröffentlicht
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In Europa lag die Durchschnittstemperatur in diesem Winter, von Dezember bis Februar, 3,4°Celsius über dem Mittel der Jahre 1981 bis 2010. In Österreich waren die Temperaturen im Schnitt 2.7° Celsius über dem langjährigen Mittel und sorgten so für den zweitwärmsten Winter  der 253-jährigen Messgeschichte. Die Schneemengen lagen weit unter dem Durchschnitt, in fünf Landeshauptstädten war die Anzahl der Schneedeckentage geringer als die bisherigen Minima an der jeweiligen Wetterstation. Dazu zählen folgende Wetterstationen: Bregenz, Linz, St. Pölten, Graz-Uni und Wien-Hohe Warte. Milde Westwetterlagen mit warmer Atlantikluft dominierten den Winter, Kaltwetterlagen mit Nord- oder Ostströmungen waren sehr selten.

Ein ähnlicher Trend zeigte sich global, weltweit lag der Februar 0,8° Celsius über dem Mittel von 1981 bis 2010. Auch die USA verzeichneten den sechstwärmsten Dezember, mit einer Durchschnittstemperatur von 35,95° Fahrenheit (ca. 2,19° Celsius) und den fünftwärmsten Jänner, mit durchschnittlich 35,82° Fahrenheit (ca. 2,12° Celsius), seit 1895. Auffällig war hier besonders die langanhaltende weite Verbreitung der relativ milden Temperaturen über diese 48 Staaten. Das abgelegene Alaska, und hier besonderes der Norden, war global gesehen eine von wenigen Ausnahmen mit Durchschnittstemperaturen, die im Februar unter dem langjährigen Mittel lagen.

Besonders milde Winter werden immer häufiger und besonders kalte Winter werden immer seltener, diese Tendenz in nicht tropischen Gegenden, wo die Temperaturen von Jahr zu Jahr stark schwanken können, sind ein klares Zeichen für eine langfristige Klimaveränderung. Die Auswirkungen dieses Wandels sind immer deutlicher zu spüren, etwa in Form der außergewöhnlichen Trockenheit, wie sie derzeit in weiten Teilen Europas herrscht und zu Waldbränden bereits in den Frühlingsmonaten führt. In vielen Bereichen der Landwirtschaft machen sich die Veränderungen deutlich bemerkbar und der Wintersport muss auf die unsichere Lage bei den Schneemengen reagieren.


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