PV-Anlagen, die in bereits vorhandene Strukturen integriert werden, haben in Deutschland großes Potential.
Dieser Artikel wurde am 19. August 2020 veröffentlicht
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Bei integrierter Photovoltaik handelt es sich, wie der Name bereits sagt, um Photovoltaikanlagen, bei denen sich die Solarzellen in andere Strukturen einfügen und dann meist nicht mehr sichtbar sind. Photovoltaik kann beispielsweise in Gebäudefassaden integriert werden, in Straßen oder auch auf Fahrzeugen. Auch die gemeinsame Nutzung von Flächen, etwa mit der Landwirtschaft, wo Solarmodule als Beschattung verwendet werden können, wird als integrierte Photovoltaik bezeichnet. Technologisch ist es mittlerweile möglich Solarmodulen beinahe jede Form und Farbe zu geben, sodass sie sich überall unsichtbar integrieren lassen. Genauso können Module mit geringem Gewicht oder enormer mechanischer Belastbarkeit hergestellt werden.

Das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme hat sich angesehen welche Rolle integrierte Photovoltaik bei der Energiewende spielt und kommt zu dem Schluss, dass Photovoltaik eine der Hauptsäulen für die Energieversorgung der Zukunft darstellt und Deutschland großes Potential für Integrierte Photovoltaik hat. Deutschland wird um die Energiewende bis 2030 zu schaffen, laut Berechnungen des Fraunhofer ISE, bis zu 500 Gigawatt installierte PV-Leistung benötigen. Da freistehende Anlagen viel Platz brauchen und oft auf Widerstand stoßen, wird es nötig sein, einen Großteil integriert zu installieren. Potential dazu hat Deutschland.

Für Bauwerkintegrierte-Photovoltaik und auch für Agrar-Photovoltaik gäbe es in Deutschland genügend nutzbare Flächen, sodass jede dieser Methoden auf eine Nennleistung von 1 Terawatt kommen könnte. Urbane Photovoltaik nutzt versiegelte Flächen – beispielsweise Parkplätze, öffentliche Plätze oder Sportanlagen – auf denen visuell ansprechend gestaltete PV-Anlagen beispielsweise als Schattenspender verwendet werden. Dies Art der Installation hat ein Potential von 134 GW. Auch Verkehrsflächen und geflutete Tagebaue haben mit 58 respektive 55 GW ein ziemlich großes Potential in Deutschland. Bei diesen Zahlen handelt es sich bereits um das technische Potential, das heißt um die Integration von PV-Anlagen auf Flächen wo die Anwendung technisch, wirtschaftlich und praktisch machbar und plausibel ist.

Wer sich eingehender zum Potential integrierter Photovoltaik informieren möchte, kann das auf dieser informativen und ansprechend gestalteten Webseite der Fraunhofer ISE tun.


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Bild: Andreas Schwarzkopf, Wikimedia