Der Microsoft Gründer hofft auf ein Energiewunder.
Dieser Artikel wurde am 4. Februar 2016 veröffentlicht
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Bill Gates will bis zu zwei Milliarden in die Energiewende stecken, einen Teil davon auch in Atomenergie. Was er insgesamt über alternative Methoden der Energiegewinnung, den Klimawandel und die nötigen Maßnahmen um diesen aufzuhalten denkt, hat er kürzlich in einem ausführlichen Interview mit dem Atlantic dargelegt. Wir wollen hier für euch ein paar seiner Ansichten und Ideen zusammenfassen.

Zuerst einmal sieht er die großen und reichen Nationen, die auch den größten Teil des CO2 Ausstoßes verursachen, in der Verantwortung. Natürlich sind Emissionen und die damit verbundene Erderwärmung ein globales Problem, doch um Veränderung in Gang zu bringen, braucht es die reichen Nationen. Diese sollen eine Lösung für das Emissionsproblem finden und diese dann für alle, auch für ärmere Länder, leistbar machen.

Bill_Gates_July_2014Gates kritisiert, dass die Ziele der UN-Klimakonferenz nicht ernst genug genommen werden und zu oft leicht erreichbare Zwischenziele gesteckt werden, wie etwa eine dreißig prozentige Reduzierung der Emissionen bis 2030. Dieses Ziel ist leicht zu erreichen, verunmöglicht es im Endeffekt aber die komplette Reduzierung bis 2050 zu schaffen. Wenn keine CO2-Steuer eingeführt wird, sieht er die Chancen für einen Wechsel zu sauberer Energie noch schlechter. Er geht davon aus, dass sowohl Firmen als auch Verbraucher sich nur dann um Alternativen umsehen werden, wenn die Verwendung von fossilen Brennstoffen besteuert wird.

Doch welche sind die erneuerbaren Energieformen, die gefördert werden sollten? Denn Photovoltaik und Windkraft sind nicht durchgehend verfügbar und das Speicherproblem sieht Gates als noch lange nicht gelöst. Mit Wasserkraft könnte man das Problem auch nicht lösen, da es hier zu wenig Ausbaupotenzial gibt. Beim Thema Atomenergie weist Gates auf die Probleme bezüglich Sicherheit und Endlagerung des radioaktiven Mülls hin. Dennoch engagiert er sich in der Weiterentwicklung des Laufwellenreaktors, durch eine beträchtliche Investition in die Firma TerraPower. Auch wenn manche Risiken und Probleme des herkömmlichen Leichtwasserreaktors bei Laufwellenreaktoren kein Thema sind, so birgt auch diese Technologie (die bisher nur als theoretisches Konzept existiert) Gefahren und Probleme.

Gates glaubt an den Fortschritt, doch dieser muss beschleunigt werden und dazu braucht es vor allem eines, Geld. Abgesehen von den zwei Milliarden die Gates selbst investieren will, fordert er, dass die Regierungen ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung deutlich erhöhen. Er glaubt, dass private Investoren dann bereit wären, das Risiko auf sich zu nehmen, größere Summen in aussichtsreiche Start Ups zu stecken und damit die Entwicklung weiter voranzutreiben.

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Bild: JuanedcWikimedia; DFID