Es gehört zu den großen Lebenslügen, dass der Kunde entscheidet, was produziert und gehandelt wird. Er hat schon gar keinen Einfluss darauf, wie etwas hergestellt wird. Eine Wirtschaft, die ohne weiteren Ressourcenverbrauch, mit einer die Mitwelt nicht beeinträchtigenden und humanen Produktionsweise, ja ohne Sklavenarbeit auskommen soll, ist ein unerfüllbarer Traum, wenn die Menschen nicht endlich das gesamte System ihres Lebens auf diesem Planeten kritisch betrachten und dann grundlegend ändern. Selbst alle optimistischen Konzepte und tollen Ideen für ein „anderes, nachhaltiges Leben“ sind in Wahrheit nicht akzeptabel.
Die Energiewende muss ohne „new technology“ auskommen
Jedes Konzept zum Energiesparen oder zur „nachhaltigen“ Energieproduktion muss daraufhin geprüft werden, in wieweit an anderer Stelle die Mitwelt und Menschen weiterhin geschädigt werden. Es ist grober Unfug, an einer Stelle eine tolle neue Technologie zu entwickeln, die an anderen Stellen wieder neue Probleme erzeugt, oder eben die alten Probleme gar nicht beseitigt. Allein die Gewinnung von Seltenen Erden ist ein ernstes Problem. Sklavenarbeit von Kindern und eine neuerliche Zerstörung der Mitwelt sind fast die Regel. Solange die so geliebten Handys alle Nase lang gegen neue eingetauscht werden – müssen(???) – wird dieses Verfahren nicht geändert werden. Jede „computergestützte“ Technologie, ob zum Energiesparen oder bei der Energieerzeugung richtet mehr Schaden an, als sie beseitigt. Die völlig unsinnigen Dämmmaßnahmen richten zusätzlich einen fast nicht gut zu machenden Schaden an. Alle Konzepte der Stromerzeugung mit Sonnen- oder Windkraft gehören hier auf den Prüfstand. Wir müssen wieder neu, letztlich eben „alt“ denken und eben das Denken und das Handeln wieder den Menschen überlassen. Bisher überlassen die Menschen das Denken „dem Markt“, der nichts weiter ist, als eine geniale Geschäftsidee, ein absolutistisches System einer Finanzelite, die den Rest der Menschheit zu willenlosen Konsumenten macht, die blind alles glauben und kaufen, was ihnen – mit Hilfe der Medien – präsentiert wird.
Alternativen sind ausreichend vorhanden, aber nicht „Marktfähig“
Energie kann an jedem Ort CO2-frei oder wenigstens neutral in ausreichendem Maße erzeugt werden. Fahrzeuge müssen nicht zwingend – mit einer in keiner Weise nachhaltigen Technologie – auf einen niedrigen Verbrauch getrimmt, sondern einfach weniger gefahren und in ihrer Anzahl auf das tatsächlich notwendige Maß reduziert werden. Es gibt keinen Grund, irgendwelche Gegenstände, Kleidung, Möbel, Häuser und so fort so herzustellen, dass sie nach kürzestem Gebrauch erneuert werden müssen. Kleidung kann Jahrzehnte haltbar sein, Mode hat mit Ästhetik nichts zu tun, sondern ist allein als „Konsumzwang“ erfunden worden. Alle Gegenstände können Generationen halten, ohne an Gebrauchswert zu verlieren. Häuser haben immer schon Jahrhunderte ihren Zweck erfüllt und müssen nicht alle Jahre „neu erfunden“ werden (ein Ausspruch des großen Architekten Mies van der Rohe). Wo also ist das Problem? Das Problem ist der Markt, der permanent mit neuem Müll überschwemmt wird und Menschen dazu nötigt, permanent ihren gesamten Hausstand zu erneuern. Das macht alle Menschen zu willenlosen „Müllschluckern“. Von „Freiheit“ der Menschen kann keine Rede sein, von einem Zustand, der ihnen – auf diese Weise – eine Option selbstbestimmt zu handeln lässt, ist die Menschheit weit entfernt.
Konsumverzicht ist Gewinn von Qualität
Mit Achtsamkeit und Respekt alle Dinge des Lebens betrachten und diesen und allen Menschen Würde zuzugestehen, macht ein sinnvolles und nachhaltiges Leben aus. All das scheint aber verloren gegangen zu sein – nicht etwa, weil wir plötzlich so gute Dinge haben, sondern weil es nur noch Ramsch zu kaufen gibt, der nach kürzestem Gebrauch auf dem Müll landet. Auf diesen „Fortschritt“ kann niemand stolz sein, weil es so einen Unfug in der Evolution noch nie gegeben hat. Mit Intelligenz hat das nichts zu tun. Hinzu kommt, dass noch niemals – schon gar nicht bei den angeblich so barbarischen oder gar primitiven Kulturen – derart viele Menschenopfer gegeben hat, wie in den letzten 200 Jahren.
Es ist also tatsächlich an der Zeit auch – und ganz besonders – die sogenannte Energiewende zu einer wirklichen Wende zu machen und nicht das alte System nur umzuetikettieren. Alle Ideen, die mit Computertechnologie funktionieren sollen, mit Vernetzungen – über das Internet? – oder zentraler Steuerung, mit Solarpaneelen, die voller seltener Metalle sind und mit hohem Aufwand produziert werden, mit Elektrofahrzeugen, deren ökologischer Fußabdruck grauenhaft ist, die Liste ist leider – schon wieder einmal – viel zu lang.
„Less is more“, ist auch ein mittlerweile zum Mantra gewordenes Zitat von Mies van der Rohe. Qualität statt Quantität eine Forderung mit ellenlangem Bart. Aber das Zeitalter der Vernunft, die Aufklärung scheint immer noch in weiter Ferne, oder etwa nicht?
http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article151650363/Nach-diesem-Handyrohstoff-buddeln-Kinder-metertief.html
http://www.brandeins.de/archiv/2015/oekonomischer-unsinn/mad-business-vielen-ist-bewusst-dass-sie-teil-eines-laecherlichen-spiels-sind/
http://www.brandeins.de/archiv/2015/oekonomischer-unsinn/das-paradox/