camouflage villa vals
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Unterirdische Häuser brauchen viel Fantasie und Kreativität.
Dieser Artikel wurde am 10. Juli 2015 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Wir wollen hier ein paar spannende Camouflage Häuser vorstellen, die sich gut in ihre Umgebung einfügen oder sich sogar in ihr verbergen. Die ausgewählten Bauten haben zudem das Prädikat „Grüner Wohnen“ verdient.

In den Schweizer Alpen, ganz in der Nähe von Vals, liegt ein Haus verborgen, das vom niederländischen Architekturbüro SeARCH und von der schweizerisch-niederländischen Firma Christian Müller Architects geplant wurde. Über eine große ovale Terrasse betritt man das Haus, welches in den Berg hinein gebaut wurde. Große Fenster lassen viel Tageslicht hinein und wer sich drinnen befindet, kann den Ausblick auf die Schweizer Natur genießen. Gleichzeitig stört das Haus das Landschaftsbild nicht. Da es unter der Erde liegt, ist ein Beheizen im Winter oder Kühlen im Sommer kaum notwendig, die Temperatur reguliert sich beinahe von selbst.

Ein weiteres Beispiel aus der Schweiz: der Architekt Peter Vetsch ist der Spezialist für umweltfreundliche, nachhaltige, sich in die Landschaft einschmiegende Erdhäuser. Keiner seiner Berufskollegen hat so viele Erdhäuser gebaut wie er. Mehr als 90 solcher Projekte hat er bereits verwirklicht, wobei Ökologie und Umweltschutz immer im Fokus stehen.

Bei einer Ausschreibung im Jahr 2010, bei der Cottages für die Umgebung von Frank Lloyd Wrights Fallingwater in den Appalachian Mountains, im US Bundesstaat Pennsylvania, entworfen werden sollten, hat die kanadische Firma Patkau Architekts das Siegerprojekt eingereicht. Das Projekt wurde leider nicht verwirklicht, aber wenn man es umgesetzt hätte, wären es Passiv-Energie-Cottages geworden.

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Dieses unterirdische Haus wurde vom Architektenbüro SeARCH und der Firma Christian Müller Architects geplant.
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Der Architekt Peter Vetsch ist der Spezialist für umweltfreundliche, nachhaltige, sich in die Landschaft einschmiegende Erdhäuser.
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Das Siegerprojekt der kanadischen Firma Patkau Architekts: Passiv-Energie-Cottages.
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Diese Höhlenwohnungen befinden sich im deutschen Langenstein.
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In Griechenland wurden diese Terrassen vom Architekturbüro decaArchitecture angelegt.

  

  

Ein weiteres wunderbares Beispiel, wie sich Architektur in die Landschaft integrieren kann, ist  das Aloni Haus  auf Antiparos (Griechenland). Das Landschaftsbild der Kykladen ist durch Steinwälle und Terrassen geprägt. Diese Terrassen wurden angelegt, um das steile Terrain bewirtschaften zu können, die Steinwälle bewahren den Boden vor Erosion. Verantwortlich für den Entwurf und die Umsetzung ist das Athener Architekturbüro decaArchitecture.

Und zum Schluss noch ein etwas älteres Beispiel unterirdischer Behausungen: die Höhlenwohnungen im deutschen Langenstein. Die erste Höhlenwohnung wurde bereits 1787 gebaut, aus Gründen der Wohnungsnot entstanden in den Jahren 1855 bis 1858 weitere zehn. Dafür wurden bestehende Höhlen zu Wohnhöhlen mit Wohnzimmer, Schlafzimmer und Kinderzimmer erweitert. Die Wohnungen hatten Rauchfänge, die für Luftzirkulation sorgten, außerdem war es so möglich, einen Ofen in der Wohnung zu betreiben. Baumaterial, außer der sowieso vorhandenen Steine und Felsen, benötigte man nur für Türen und Fenster.

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Bildquellen:
SeARCH, Vetsch Architektur, Patkau, decaArchitecture, SeARCH, Olaf Meister