Katastrophen können Menschen schlagartig obdachlos werden lassen. Ein neues Konzept soll für schnelle Hilfe sorgen. Abhilfe bei Zivilisationschäden bieten autarke Häuser aus Abfällen als Baumaterial.
Dieser Artikel wurde am 17. Mai 2014 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Michael Reynolds hat seine Earthships schon an vielen Orten gebaut, das neueste wortwörtlich am Ende der Welt. In Ushuaia, der südlichsten Stadt Argentinies, steht nun das

Tol-Haru“, das erste sich selbst erhaltende Haus der Welt. Nach der endgültigen Fertigstellung wird die benötigte Energie alleine aus Solar- und Windenergie gewonnen. Alle Abfälle werden recycelt, das Regenwasser gefiltert und die Ausrichtung des Gebäudes in Kombination mit der Glasfassade und den Lehmmauern sorgen für passive Temperaturregulierung. Ein Anschluss an Infrastrukturnetze ist nicht notwendig.

httpv://www.youtube.com/watch?v=_jPgHEPUkHc

Der futuristische Bau besteht aus zwei höhlenartigen Gebäuden, die aus Reifen, Dosen, Glas und anderen Recycling-Materialien hergestellt sind. Das Konzept eines nachhaltigen Hausbaus verfolgt der Architekt Reynolds seit nunmehr 30 Jahren, seine Bemühungen wurden in dem Film „Garbage Warrior“ dokumentiert. Tausende seiner Earthships hat Reynolds bereits gebaut, verstreut über den ganzen Globus. In New York City soll auch bald eines der sich selbst erhaltenden Häuser stehen.

Schnelle Hilfe für Flüchtlinge

Weniger selbsterhaltend, dafür aber lebensrettend könnten die Exo-Häuser sein. Der Wirbelsturm Katrina richtete 2005 enorme Schäden im Süden der USA an, beinahe eine Million Menschen wurden schlagartig obdachlos und es fehlte an Unterkünften. Michael McDaniel gründete daraufhin das Startup Reaction Housing um Behausungen für Krisensituationen herzustellen, die einfach zu transportieren und zusammenzubauen sind.

httpv://www.youtube.com/watch?v=zdQwYEyd08c

Die Idee dazu kam ihm beim Kaffeetrinken: Ein solches Haus müsse sich wie ein Pappbecher stapeln und mit einem Deckel verschließen lassen. 20 Exo-Häuser können auf der Ladefläche eines LKWs transportiert werden und damit schnell in Krisenregionen gebracht werden. Langfristiges Ziel ist es, Flüchtlingscamps aus Exo-Häusern zu bilden, manche Häuser sind dabei nur mit Duschen und Toiletten ausgestattet. Dank Stromgeneratoren gibt es Licht, Steckdosen und Klimaanlagen. Für Privatsphäre sorgen Schlösser an den Türen. Die ersten Exos sollen in Syrien und Haiti zum Einsatz kommen.