Fotocredit: pixabay.com/ArtTower
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Was ist am Beginn des Winters zu beachten, wenn wir in einem Tiny House leben?
Dieser Artikel wurde am 4. November 2020 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Neben den Dingen, die wir im Tiny House im Winter beachten können – sowohl tagsüber, als auch über die Nacht – gibt es auch einige Vorbereitungen, die vor dem Winter relevant sind. Diese Liste ist natürlich nicht vollständig, da es auf die jeweilige Situation und Ausstattung des Häuschens drauf ankommt. Sie soll aber Denkanstöße liefern, worauf wir achten können.

Genug Heizmaterial

Die Heizung in einem Tiny House kann sehr unterschiedlich aussehen. Das kann von einem kleinen Camping-Gasofen, über einen elektrischen Heizstrahler oder Infrarot bis zu einem gewöhnlichen Holzofen, aber auch einem Raketenofen oder sogar Pelletsofen gehen. Bei Gas (wenn nicht direkt an ein Netz angeschlossen) und Holz ist es hilfreich, sich bereits zu Beginn des Winters mit der jeweils kalkulierten Menge an Material einzudecken.

Wie viel wir wirklich brauchen ist schwer zu sagen. Daher ist es besonders wichtig, genau Buch darüber zu führen, wie viel wir benötigen, damit wir in den folgenden Jahren besser kalkulieren können. Richtwerte zur Berechnung der benötigten Menge finden wir aber zu Hauf im Internet.

Die meisten Holzöfen sind stark überdimensioniert für Tiny Houses. Da kann es schnell zur Sauna werden. – Photocredit: pixabay.com/MegLearner

Beim Holzofen gibt es außerdem noch den Tipp, große Steine um und auf den Ofen zu platzieren. Das hilft einerseits, die schnell abgegebene Wärme zu puffern, damit es nicht zu schnell zu heiß wird, und andererseits dann die Wärme noch länger abzugeben, auch wenn das Feuer im Ofen bereits ausgegangen ist.

Frostsicheres Tiny House

Wie auch grundsätzlich bei allen anderen Häusern ist es wichtig, dass nichts in unserem Tiny House durch Frost beschädigt wird. Dabei sind einerseits mögliche Rohre und Leitungen zu beachten, aber auch einige technische Geräte oder auch gewisse Lebensmittel. Bei Lebensmitteln ist vor allem das Problem, wenn diese mehrmals eingefrohren und wieder aufgetaut werden. Je nachdem wie viel Zeit wir in unserem Häuschen verbringen können hier unterschiedliche Herangehensweisen eine Lösung sein.

Bei Gas-, Pellets- oder Elektroheizungen ist es möglich, einen zusätzlichen Wärmesensor einzubauen, und dadurch das Haus auf eine bestimmte Temperatur zu halten. Um Frostsicherheit zu gewährleisten, ist dabei – wenn wir auf Nummer sicher gehen wollen – eine Temperatur von 5-7°C zu empfehlen. Es könnten aber auch schon 2-4°C. Ausreichend sein. Dies kommt vor allem darauf an, ob die Rohre oder anderen schützenswerten Dinge noch extra isoliert sind oder nicht.

Eine intelligente Haustechnik, oder zumindest ein Thermostat sind sehr hilfreich gegen Frostschäden. – Photocredit: pixabay.com/Skitterphoto

Wenn wir für längere Zeit nicht in unserem Häuschen sind, kann es sich auch auszahlen, die frostgefährdeten Dinge aus dem Tiny House zu entfernen. Also etwa das Wasser abzulassen und die technischen Geräte und Lebensmittel in einem ausreichend geheizten Raum lagern.

Hilfreiche Kleinigkeiten im Tiny House

Abgesehen von den offensichtlichen und wichtigen Dingen, die ich bereits erwähnt habe, gibt es andere kleine Tipps und Tricks. Wenn nicht ohnehin schon vorhanden, kann es hilfreich sein, ein Vordach vor die Eingangstür zu bauen. Je nach Größe kann man dort auch schon seine Schuhe auf einer Matte abstreifen, oder vielleicht sogar draußen lagern, um weniger Dreck ins Häuschen zu schleppen. Speziell bei Schnee ist das hilfreich, weil der erst nach und nach von den Schuhen schmilzt. Zumindest aber ist eine große Fußmatte beim Eingangsbereich notwendig.

Auch Taschenwärmer können sehr hilfreich sein, wenn wir das Haus nicht die ganze Zeit durch, oder aber generell nicht so warm heizen wollen. Sie bringen schnell wieder Leben in diese wichtigen Extremitäten.

Traditionelle Zirkuswägen haben oft automatisch ein kleines Vordach. Hier kann es aber auch hilfreich sein, etwas größer zu denken. – Photocredit: pixabay.com/nevillevlogz

Einstellung

Abgesehen von den äußeren Vorbereitungen ist es auch sehr hilfreich, sich mental auf den Winter im Tiny House vorzubereiten. Wie viel Energie wollen wir extern verbrauchen? Gibt es auch Möglichkeiten, sich in Decken einzuwickeln, warme Getränke zu trinken, oder hie und da einfach ein bisschen mehr Bewegung zu machen, um sich auch von innen zu wärmen?

Tiny Houses sind im Vergleich zu größeren Häusern auf die Fläche gerechnet um einiges Energie-ineffizienter. Wenn wir also auch die Sparsamkeit und Reduktion des Energieverbrauches im Hinterkopf haben, ist eine positive Einstellung gegenüber der potentiellen Kälte sehr hilfreich.

Wärmende Getränke helfen nicht nur, uns von innen zu wärmen, und gleichzeitig unsere Hände. Oft können sie uns auch für unsere Stimmung helfen. – Photocredit: pixabay.com/Kartashova

Fazit

Es ist gewiss nicht immer einfach, den Winter im Tiny House zu verbringen. Aber wenn wir uns gut vorbereiten, dann kann es nicht nur aushaltbar, sondern eine erdende Bereicherung sein. Ich fand und finde diese Erfahrung immer wieder aufs Neue wertvoll, da ich viel direkter erfahre, wie sich die Temperaturen ändern, wie warm oder kalt es über die Tage, Monate, aber auch im Jahresvergleich wirklich ist, und wie viel Energieaufwand es wirklich bedeutet, dass wir es die ganze Zeit warm haben, bzw. wie oft es gar nicht notwendig ist zu heizen. Außerdem war es eine ganz besondere Erfahrung für mich, mich mit Kälte anzufreunden, und sie nicht mehr als Gefahr zu betrachten.

Quellen

ofen.de: Brennholz-Verbrauch richtig berechnen
heizung.de: Frostschäden bei Heizung vermeiden