„Kenia ist zweifellos auf dem besten Weg, ein weltweit führender Anbieter von erneuerbaren Energien zu werden“, sagte Präsident Uhuru Kenyatta bei der Eröffnung des Projekts. Das Projekt – damit ist der größte Windpark Afrikas gemeint.
Windpark im Norden Kenias
Gelegen ist der Windpark im Norden des Landes am südöstlichen Ufer des Turkana-Sees. Dort sind seit dem Baubeginn 2015 insgesamt 365 Windkraftanlagen mit Turbinen des dänischen Herstellers Vestas entstanden. Mit einer Spannweite von 52 Metern nutzen die Windräder die in der Gegend vorherrschenden überdurchschnittlich hohen Windgeschwindigkeiten. Möglich werden diese dank des Gefälles von Druck zwischen dem Indischen Ozean und der Sahara. Dieser Wind wird auch „Turkana Korridorwind“ genannt. Die Leistung des Windparks soll damit insgesamt 15 Prozent des Strombedarfs Kenias decken.
428 Kilometer neue Leitungsinfrastruktur in Kenia
1,5 Millionen Haushalte möchte das Land dadurch mit erneuerbarer Energie versorgen. Schon jetzt stammen etwa 70 Prozent des Stroms in Kenia aus erneuerbaren Quellen. Problematisch und auch teuer an dem Projekt war jedoch die im Land vorherrschende Leitungsinfrastruktur. So konnte erst vergangenes Jahr der erste durch die Windräder erzeugte Strom ins kenianische Stromnetz eingespeist werden, obwohl die letzte Windkraftanlage bereits Anfang 2017 fertig gestellt war. Für den Anschluss des Kraftwerkes an das Stromnetz mussten erst neue Übertragungsleitungen gelegt werden. Dadurch wurde eine neue Leitungsinfrastruktur von 428 km Länge geschaffen.
Darlehen für Windpark auch von der EU
Das kostet freilich Geld: Im Gesamten wurden in das Projekt 623 Millionen Euro investiert. Es ist damit die größte private Investition Kenias in der Geschichte des Landes. Finanziert wurde es von einem Zusammenschluss afrikanischer und europäischer Unternehmen. Auch die Europäische Union hat für den riesigen Windpark ein Darlehen in der Höhe von etwa 180 Millionen Euro gewährt. „Erst war das Projekt hier nur eine Vision. Aber durch die Investitionen konnte sie stromerzeugende Realität werden”, sagte Rizwan Fazal, Geschäftsführer des Lake Turkana Projekts.
Quellen: cnn.com, wikipedia.com, africanews.com / Foto: © Lake Turkana Wind Power Ltd
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