Manche meinen Windturbinen seien hässlich, andere fokussieren auf die vielen Vorteile, die sie mit sich bringen.
Dieser Artikel wurde am 26. September 2019 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

„Gebt alles aus, was notwendig ist, um zu verhindern, dass diese unansehnlichen, riesigen Windturbinen gebaut werden“ lautete US-Präsident Trumps Aufforderung, der die Aussicht von einem seiner Golf Resorts bedroht sah. In Schottland hat man sich davon aber nicht beirren lassen und hat den Ausbau von Windkraftanlagen fortgesetzt. Wenn man sich nun ansieht, wie viel saubere Energie Schottland in den ersten sechs Monaten dieses Jahres aus Wind erzeugt hat und deshalb bei weitem weniger Energie aus Kohle erzeugen musste, wird schnell klar, dass es keine ‚schreckliche Idee ist diese hässlichen Turbinen‘ (ebenfalls D. Trump) zu bauen.

Von Jänner bis Juni wurden 9.831.320 Megawattstunden Windenergie in Schottland erzeugt. Diese Menge an Energie reicht aus um 4,47 Millionen Haushalte ein halbes Jahr lang mit Energie zu versorgen, das sind beinahe doppelt so viele Haushalten wie es in Schottland überhaupt gibt. Deshalb war es Schottland im ersten Halbjahr 2019 sogar möglich einen Teil dieser sauberen Energie zu exportieren. Allerdings bedeutet das leider noch nicht, dass Schottland nun unabhängig von fossilen Energieträgern ist, denn der Hauptenergieverbraucher ist immer noch die Industrie und nicht Privathaushalte.

Doch Schottland hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 die Hälfte seines Gesamtenergieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen decken zu können. Die erfolgreiche Produktion großer Mengen Windenergie in den ersten sechs Monaten dieses Jahrs, sowie die Ausbaupläne für diesen Sektor machen deutlich, dass dieses Ziel nicht überambitioniert, sondern ziemlich realistisch ist. Auch der Rest des Vereinigten Königreichs setzt vermehrt auf nachhaltige Energiequellen. Kohlekraft hat in England den Beginn der industriellen Revolution eingeläutet. Mit der Schließung der letzten noch betriebenen Kohlemine Ende 2015 hingegen wurde das Ende einer Ära eingeläutet. Bis 2025 will Großbritannien ganz aus der Kohlenergie aussteigen und stattdessen auf saubere Energien setzen.


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