Peabody und RWE wollen Kohleminen zu Solar- und Energiespeicherkraftwerken mit einer Gesamtleistung von 5,5 GW umbauen.

Der US-Kohlegigant Peabody und das deutsche Unternehmen RWE wollen gemeinsam 5,5 Gigawatt an Solar- und Energiespeicherprojekten auf ehemaligen Bergbauflächen und Kohleminen im Mittleren Westen entwickeln. Es ist eine unwahrscheinliche, aber strategische Partnerschaft: RWE ist einer der weltweit führenden Entwickler erneuerbarer Energien, während Peabody einst das größte private Kohleunternehmen der Welt war.

Für Peabody, das im Zuge der weltweiten Abkehr von fossilen Brennstoffen zunehmend unter Druck gerät, ist die Partnerschaft Teil einer umfassenderen Anstrengung zur Wertschöpfung aus seinen stillgelegten Bergbaustandorten. RWE sieht darin eine große Chance, im Mittleren Westen der USA zu expandieren, und versprach wirtschaftliche Entwicklung durch Arbeitsplätze im Baugewerbe, Investitionen und Vorteile für die Gemeinden. Der Plan zielt darauf ab, die Energiewende zu unterstützen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass Gemeinden, die traditionell an Kohleminen gebunden sind, von der sauberen Energie profitieren.

Die Projekte sind über die US-Bundesstaaten Indiana und Illinois verteilt und konzentrieren sich auf groß angelegte Solar- und Energiespeicherkraftwerke auf Flächen, die Peabody zuvor für den Kohleabbau genutzt hat. Geplant ist die Entwicklung von 10 Projekten mit einer Gesamtleistung von 5,5 GW. RWE wird sieben dieser Projekte übernehmen, während die übrigen drei im Rahmen eines Joint Ventures mit Peabody weitergeführt werden sollen. Wenn alles nach Plan läuft, könnten diese Projekte genug Strom erzeugen, um mehr als 850.000 Haushalte zu versorgen.

Beide Bundesstaaten sind an das Übertragungsnetz des Midcontinent Independent System Operator (MISO) angeschlossen, das größte in den USA, in dem die Investitionen in erneuerbare Energien als direkte Folge der Stilllegung von Kohlekraftwerken in den letzten Jahren zugenommen haben. Prognosen des Energieanalysten S&P Global vom April zufolge wird MISO bis 2027 voraussichtlich rund 7 GW an Kohlekraftwerken stilllegen.


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