Studien belegen: In Solarparks wächst einheimische Flora, die sowohl den Boden verbessert als auch Lebensraum für Wildtiere und Bestäuber bietet.

Studien in den USA und Deutschland an Solaranlagen zeigen, dass aus Sicht der Artenvielfalt nichts gegen eine Nutzung zur Solarstromerzeugung spricht – im Gegenteil: In Solarparks wächst einheimische Flora, die sowohl den Boden verbessert als auch Lebensraum für Wildtiere und Bestäuber bietet.

„Artenvielfalt im Solarpark – Eine bundesweite Feldstudie“ heißt eine vom deutschen Bundesverband Neue Energiewirtschaft beauftragte Untersuchung, für die nun erste Ergebnisse präsentiert wurden. Die vollständige Auswertung ist für das erste Quartal 2025 angekündigt. Die Studie umfasst 24 Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Deutschland und eine in Dänemark, allesamt auf landwirtschaftlich genutzten Flächen.

Bei der deutschen Studie konnten acht Artengruppen kartiert werden, darunter Vögel, Amphibien und Pflanzen. In 22 Anlagen konnten insgesamt 354 verschiedene Pflanzenarten erfasst werden. Durch das kühlere, feuchtere Klima unter den Modulen siedeln sich dort u.a. Arten an, die typisch für Wald- bzw. Waldrandbereiche sind. Das gilt insbesondere für die Flora (Erdbeeren, Himbeeren, Fingerhut), aber auch beispielsweise für Heuschrecken.

Studien zur Artenvielfalt

In den USA haben Forschungsarbeiten unter der Leitung des Energieministeriums Daten über die Wechselwirkungen zwischen Lebensraum, Bestäubern, Boden und Solarenergieerzeugung gesammelt. Ein Team hat in den letzten sechs Jahren bei drei Solarprojekten im Bundesstaat Minnesota Untersuchungen durchgeführt, die nach Angaben des Labors die bisher längste und umfassendste Bewertung der Wechselwirkungen zwischen Solarenergie, Boden, Lebensraum und Bestäubern darstellen. Die Ergebnisse werden in drei Studien vorgestellt:

Die Forschungen ergaben, dass die Wiederherstellung der Flora und Fauna unter den Solarzellen relativ problemlos ist. Sobald sich die Prärievegetation etabliert hatte, wurde beobachtet, dass Bestäuberinsekten den Standort genauso nutzten wie in unter Naturschutz stehenden Flächen, und es gab Hinweise darauf, dass sowohl die Vegetation als auch die Bestäubervielfalt unter den Solarmodulen zunahmen. Es dauerte drei bis vier Jahre nach dem Bau des Solarparks, bis sich die Prärievegetation vollständig etabliert hatte, wobei einige Arten erst im fünften und sechsten Jahr auftraten. Es wurde zudem festgestellt, dass die Anpflanzung von Bestäuberhabitaten und einheimischer Vegetation einen Teil der Umweltschäden, die beim Bau von Solaranlagen an Böden und Lebensräumen entstehen, wett machen und den Boden letztlich vor künftiger Erosion schützen kann.


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Bild: Wien Energie/Merlin Bartholomäus