Dieser Artikel wurde am 20. Dezember 2011 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Seit Mr. Rockefeller Henry Ford zwang, seine Motoren mit Benzin – aus seinem Öl – zu betreiben,…
Dieser Artikel wurde am 20. Dezember 2011 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Seit Mr. Rockefeller Henry Ford zwang, seine Motoren mit Benzin – aus seinem Öl – zu betreiben, anstatt mit Ethanol, hat die Welt das Ölproblem. Doch auch in 2011 lässt sich noch global das Öl ersetzen, vollständig.

 

Kanada mobilisiert die letzten Reserven der Tränen des Teufels, mit teuflischen Folgen

Der Peak der Förderung an allen bekannten Ölquellen scheint wirklich erreicht, da sich offenbar die Gewinnung des „schwarzen Goldes“ nun auch aus kanadischen Ölsanden lohnt. Mit beispiellosem Aufwand zerstört Kanada seit einigen Jahren die Landschaft in der Provinz Alberta, richtet dabei eine ebenso beispiellose Umweltzerstörung an und belastet das Klima so erheblich, dass die Verbrennung des hier gewonnenen Öls schon gar nicht mehr ins Gewicht fällt.

Je Liter Öl werden rund 500g CO2-äquivalent in die Atmosphäre geblasen, in einem Automobil verbrannt, kommen lediglich weitere 25g dazu, in einer alten Ölheizung immerhin bis zu 2500g. Durch dieses völlig unsinnige Projekt hat Kanada seine Klimaschutzziele nicht erreicht: statt den CO2-Ausstoß zu reduzieren, hat es diesen in 2010 um 34% gesteigert. Logischerweise stieg das Land jetzt aus dem Kyoto-Protokoll aus.

Dieser satanische Aufwand rechnet sich nur deshalb, weil der Preis für ein Barrel Rohöl die Marke von 40,00$ überschritten hat. Nun werden von den Konzernen wirklich die letzten Reserven angegriffen, der letzte Tropfen des schwarzen Gifts aus Mutter Erde gepresst.

Seit 120 Jahren hat dieser Stoff Tod und Verderben gebracht und letztlich in 2011 dazu geführt, dass das industrielle Wirtschaftssystem vor dem Kollaps steht. Die so rasante Entwicklung der Industrie war letztlich nur durch das Öl möglich geworden, weil auch das Geld aus dem Öl hier investiert wurde, um den Verbrauch – und damit den Umsatz – zu steigern. Fast alle Übel des letzten Jahrhunderts hängen in irgendeiner Weise am Öl.

 

Öl als Energierohstoff ist – und war – völlig unnötig

Der Otto-Motor ist ein Gasmotor und auch das Ford-T-Modell war ursprünglich für einen Ethanolbetrieb ausgelegt, gewonnen aus dem Weizenstroh der Farmer, die Henry Ford als Hauptkunden im Auge hatte.

Grundsätzlich wird in westlichen Ländern etwa 50% der Energie zum Heizen benötigt, 20% zur Stromerzeugung und 30% für den Verkehrssektor. Würde die Abwärme bei der Stromerzeugung in unseren Kraftwerken als Fernwärme genutzt, verbliebe vorranging ein Bedarf in der Fläche, abseits der Ballungszentren und Städte.

Hier sind Brennstoffe aus nachwachsenden Quellen reichlich vorhanden, aus denen dann parallel Wärme und Strom gewonnen werden kann. Fahrzeuge lassen sich – unter Beibehaltung der vorhandenen Technologie – dann mit Ethanol, Biogas und pflanzlichen Ölen betreiben, abgesehen von der Möglichkeit Elektromotoren einzusetzen, sofern der Strom auch aus regenerativen Quellen stammt. Die Technologie zu allen Varianten ist vorhanden, die Wende also mittelfristig komplett umzusetzen, sofern der Wille vorhanden ist.

Der Wille bei den Energiekonzernen fehlt natürlich – vorerst – völlig. Noch lassen sich mit der Sauriertechnik die traumhaften Renditen erzielen, eine Not zum Umdenken ist noch nicht spürbar. Alle Bemühungen der Großen, sich im Bereich erneuerbarer Energien zu engagieren bewegen sich in homöopathischen Größenordnungen.

 

Die Verbraucher sind eigentlich der Markt, wer sonst

Der Kunde ist der König, derjenige, der bestimmt, was zu produzieren lohnt und was nicht. Das Problem scheint nur zu sein, dass er keine Alternativen hat. Wirtschaft – und Staat – arbeiten allerdings mit seinem Geld. Also sollte er das Geld selbst in die Hand nehmen und, wie es nun schon in rasant zunehmender Zahl geschieht, in Genossenschaften oder lokalen Gesellschaften seine Energie selbst erzeugen.

Erstaunlicherweise achten diese Gesellschaften, in denen die Bürger bestimmen, darauf, dass nachhaltig gewirtschaftet wird. Da die Unternehmungen natürlich rentabel sind – woher kommen denn die Gewinne der Konzerne? – ist ein nachhaltiges Wirtschaften auch ohne weiteres möglich. Gleichzeitig wächst plötzlich in der Region eine neue Wirtschaftskraft, auch bei den Kommunen, die eine wachsende Unabhängigkeit von den „globalen Märkten“ mit sich bringt.

Über 135 deutsche Gemeinden haben sich auf diese Weise bereits von allen fossilen Energieträgern komplett verabschiedet. Hermann Scheer hat einmal errechnet, dass die Großen aufgeben müssen, wenn ihnen 40% des Marktes verloren gehen. Diese Marke sollte in kurzer Zeit zu erreichen sein.

 

Natürliche Ressourcen gibt es im Überfluss

Es gibt zahlreiche Wege, Energie globale nachhaltig, also ökologisch, ökonomisch und sozial zu erzeugen. Die ländlichen Regionen versorgen sich aus Geothermie und Biomasse mit Wärme und Strom. In den Städten werden Reststoffe und Geothermie eingesetzt, Spitzenlasten können mit den vorhandenen Windparks bedient werden. Auf den weltweit degradierten Ackerflächen können die Rohstoffe für den globalen Verkehrsbedarf angebaut werden, diese Flächen nehemn leider durch die immer noch vorherrschende industrielle Landwirtschaft stetig zu. Aus der Lebensmittelproduktion können weltweit bis zu 50% der Flächen mit nachwachsenden Rohstoffen für den Ersatz von Ölprodukten angebaut werden, weil die dort wachsenden Ackerfrüchte bisher vernichtet werden, ohne je im Nahrungsmittelkreislauf gewesen zu sein. Dieser Planet liefert bisher jährlich doppelt so viel Nahrung, wie global gebraucht wird.

Durch die nunmehr regional erzeugte Energie entfallen sämtliche Überland-Stromtrassen, sie werden nicht mehr gebraucht. Sobald die industrielle Landwirtschaft wieder in eine regionale, natürliche Feldwirtschaft mit einer ebenso natürlichen Viehhaltung überführt wurde, kann sich dieser Planet auch wieder überall, nachhaltig und ökologisch ernähren. Zwar müssen all die freiwerdenden Arbeitskräfte aus der Industrie nun wieder auf dem Lande arbeiten, Bedarf gibt es dort nun im Überfluss, doch wird das nicht schaden. Die meisten wohnen dort ohnehin, sind bisher nur in die Ballungszentren gependelt. Das wird den Bedarf an Treibstoff eher senken.

 

Es ist machbar, sofort und nur von den Menschen selbst

Einen derart revolutionären, aber nachhaltigen Weg aus allen Krisen werden die Politiker nicht beschreiten, auch nicht initiieren. Dazu ist die Lobby der Wirtschaft und der die Wirtschaft finanzierenden Banken zu stark. Dieser Weg kann nur regional und dort von den Bürgern selbst beschritten werden.

Sie müssen ihr Schicksal wieder selbst in die Hand nehmen, was – wie all die höchst erfolgreichen Beispiele zeigen – sofort möglich ist. Innerhalb weniger Jahre können Probleme beseitigt werden, vor denen die Politik heute ratlos verharrt. Man muss sich nur vorstellen, was passiert, wenn niemand mehr Öl, Gas, Uran oder Kohle haben will, wenn die Energieriesen ihre Ware nicht mehr absetzen können. Und das ist keine Utopie, sondern sogar der einfachste Weg.

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