Dieser Artikel wurde am 8. Mai 2014 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Glasflaschen, Metallteile und vor allem Plastik – eine neue Studie zeigt, dass man mittlerweile schon in allen…
Dieser Artikel wurde am 8. Mai 2014 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Glasflaschen, Metallteile und vor allem Plastik – eine neue Studie zeigt, dass man mittlerweile schon in allen Meeresregionen Europas Müll findet.

Keine Meeresregion mehr ohne Müll

Zum ersten Mal wurden die europäischen Meere großflächig auf Abfälle untersucht. Eine traurige Tatsache: Ob in küstennahem Regionen oder in der Tiefsee, es gibt keine Meeresregion mehr, die vom Müll verschont geblieben ist. Selbst in abgelegenen Gebieten in der Arktis oder dem mittelatlantischen Rücken breitet er sich aus. Kein Kamera- oder Schleppnetz-Einsatz in der Tiefsee verläuft mehr ohne Müllfund, so etwa auf dem Seeweg zwischen Grönland und Spitzbergen.

Diesen Müll haben Wissenschaftler mit Hilfe eines Grundschleppnetzes aus dem Gefälle des Blanes Canyons im Mittelmeer aus einer Tiefe von 1500 Metern geholt. (Foto: Eva Ramirez-Llodra, Institut de Ciencies del Mar)

Problem Mikroplastik

Plastik ist und bleibt dabei das größte Problem. In fast der Hälfte aller Aufnahmen und Proben fanden die Forscher Kunststoffteile. Mikroplastipartikel wurden bereits in Nordsee-Fischen und Langusten nachgewiesen. Die Folgen dieser Plastikanreicherung in Ökosystemen und Nahrungsketten auf Umwelt und Gesundheit sind noch weitestgehend unbekannt.

Auch können die Wissenschaftler noch nicht vorhersagen, wie sich der Müll in den Meeren verteilen wird. Meeresströmungen, Topographie und Schiffsverkehr tragen zur Ausbreitung des Mülls in entferntere Meeresregionen bei. Gerade Plastik kann durch seine Langlebigkeit und das geringe Gewicht gut transportiert werden. Durch den Rückgang des Meereises in der Arktis gelangt der Müll dann immer weiter in den Norden.

Diese “Heineke” Bierdose haben Wissenschaftler im oberen Whittard Canyon vor der Küste Irlands in einer Tiefe von 950 Metern entdeckt. (Foto: David Van Rooij, Renard Centre of Marine Geology)

Die internationale Studie entstand unter der Leitung der Universität der Azoren und gehört zum EU-geförderten Forschungsprojekt HERMIONE (Hotspot Ecosystem Research and Man’s Impact on European Seas). Beteiligt war u. a. das dem Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung.

Quelle: http://www.awi.de/de/aktuelles_und_presse/pressemitteilungen/detail/item/no_european_sea_without_litter_new_study_shows_that_all_investigated_european_seas_are_polluted/?cHash=115ce0680992f761b63a0de8614e6b06

Titelbild: Plastiktüte am AWI-Tiefseeobservatorium HAUSGARTEN

Eine Plastiktüte am HAUSGARTEN, dem Tiefsee-Observatorium des Alfred-Wegener-Instituts in der Framstraße. Diese Aufnahme stammt vom OFOS-Kamerasystem aus 2500 Metern Tiefe. (Foto: Melanie Bergmann, OFOS, AWI)

Quelle der Bilder: http://www.awi.de