Das schwedische Bergbauunternehmen LKAB hat die größte Entdeckung von Seltenen Erden in Europa gemacht. Eine Million Tonnen könnten in der Bergbauregion Kiruna im Norden Schwedens abgebaut werden. Die Metalle sind unter anderem für die Herstellung von Elektrofahrzeugen und Windkraftanlagen unerlässlich.
Die schwedische Energieministerin Ebba Busch verkündete, dass der Fund eine Schlüsselrolle bei der grünen Transformation in Europa spielen wird. Die industriellen Wertschöpfungsketten innerhalb Europas sollen gestärkt werden. In Europa werden derzeit keine Seltenen Erden abgebaut. Gleichzeitig wird erwartet, dass die Nachfrage durch die zunehmende Elektrifizierung dramatisch steigen wird, was zu einer globalen Unterversorgung führen wird, und dies in einer Zeit zunehmender geopolitischer Spannungen. Nach Einschätzung der EU-Kommission wird sich die Nachfrage nach Seltenen Erden unter anderem für Elektroautos und Windkraftanlagen bis 2030 mehr als verfünffachen. Heute ist Europa auch von Importen dieser Mineralien abhängig, wobei China den Markt vollständig beherrscht, ein Faktor, der die Verwundbarkeit der europäischen Industrie erhöht.
Der Weg zu einem möglichen Abbau der Lagerstätte ist allerdings noch lang. Der erste Schritt ist dabei die Beantragung einer Abbaukonzession für die Lagerstätte, um sie in der Tiefe weiter untersuchen und die Bedingungen für den Abbau bestimmen zu können. Geplant ist, im Jahr 2023 einen Antrag auf eine Abbaukonzession stellen zu können. LKAB hat bereits damit begonnen, einen mehrere Kilometer langen Stollen in einer Tiefe von etwa 700 Metern in der bestehenden Kiruna-Mine in Richtung der neuen Lagerstätte vorzubereiten, um diese in der Tiefe und im Detail untersuchen zu können. Wahrscheinlich wird es mindestens zehn Jahre dauern, bis tatsächlich mit dem Abbau begonnen werden kann.
Die neue Lagerstätte namens Per Geijer befindet sich in unmittelbarer Nähe zu den bestehenden Betrieben in Kiruna. Umfangreichere Studien zeigen einen Anstieg von 400 Millionen Tonnen Mineralressourcen mit hohem Eisengehalt auf über 500 Millionen Tonnen und dass Per Geijer bis zu siebenmal so viel Phosphor enthält wie die Erzkörper, die LKAB heute in Kiruna abbaut. Phosphor ist einer von drei Nährstoffen in mineralischen Düngemitteln, die für die Lebensmittelproduktion benötigt werden, und steht auf der EU-Liste kritischer Mineralien.
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Bild: LKAB