Wer auch beim Wandern oder anderen Outdoor-Aktivitäten eine gute Figur machen will, dem bietet der Handel ein großes Sortiment an trendiger Outdoor Mode. The North Face oder Jack Wolfskin sind nur zwei der bekannten Hersteller und bringen Ihre Mode absatzstark und überaus gewinnbringend an den Mann und die Frau.
Outdoor wird vor allem mit Natur und Freiheit assoziiert, doch die Kampagne für saubere Kleidung, auch unter CCC (Clean Clothes Campagne) bekannt, deckt in einer Studie auf, dass in Bezug auf Menschenrechte viele Unternehmen diesem Kredo nur sehr bescheiden Folge leisten.
Menschenrechte und Verhaltenskodex
Die Clean Clothes Campagne, fordert Rechte für Menschen und Regeln für Unternehmen ein und verlangt mit Nachdruck, dass sich Hersteller von Outdoorbekleidung ihrer sozialen Verantwortung stellen, und ihre Firmenphilosophie um einen verbindlichen Verhaltenskodex erweitern.
Einen solchen Verhaltenskodex bietet beispielsweise Fear Wear Foundation (FWF) , deren Ziel es ist, die Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie zu verbessern.
Firmen die unter den Fittichen der FWF agieren, sind an deren Arbeitsverhaltenskodex gebunden, der unter anderem folgende Punkte enthält:
- Freiwilliges Beschäftigungsverhältnis
- Auszahlung eines existenzsichernden Einkommens
- Keine Diskriminierung
- Keine Kinderarbeit
- Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz
Grundvoraussetzungen sollte man glauben, doch vor allem in Asien sieht die (Arbeits)Welt bekanntlich ganz anders aus…!
Infos zur Studie
Insgesamt wurden von der CCC 15 internationale Unternehmen überprüft und die Ergebnisse der Studie waren mehr als traurig.
Im Fokus der Studie lagen vor allem die Arbeitsbedingungen innerhalb der Zulieferbetriebe, die Einhaltung der Arbeits- und Menschenrechte sowie das Bestreben, sich überhaupt an einem Verhaltenskodex zu orientieren.
Auch Transparenz, Verhaltenskodexumsetzung sowie Monitoring und Verifizierung wurden beurteilt. Die Untersuchungen basieren dabei auf Eigenangaben der Firmen sowie zusätzlichem Recherchematerial.
Gewinner und Verlierer
In der 36-Seiten starke Studie fällt auf, dass die Qualität der Produkte nicht immer Hand in Hand geht mit den sozialen Qualitäten eines Unternehmens. Schön, dass auch Marken vertreten sind, die wissen wie man Outdoor, Nachhaltigkeit und Menschenrechte gekonnt unter einen Hut bringt.
Odlo International AG und die Mammut Sports Group AG beispielsweise, zählen zu den Gewinnern dieser Studie, da sie sich an den FWF Verhaltenskodex halten und den Forderungen der CCC nach Transparenz und dem effektivem Umgang mit dem Thema Unternehmensverantwortung nachkommen. Auch Jack Wolfskin geht mit gutem Beispiel voran.
Eine Scheibe abschneiden können sich in punkto Verhaltenskodex, Ausbezahlung eines existenzsichernden Einkommens und selbst in Einhaltung der Menschenrechte(!) Firmen wie The North Face, Schöffel oder Patagonia.
Beurteilt wurde in dieser Studie lediglich die soziale Komponente. Die Verantwortung in ökologischer Hinsicht hingegen, die von einigen Unternehmen erfreulicher Weise bereits sehr ernst genommen wird, wurde nicht berücksichtigt. Infos zu diesem Thema: Eco Index für Outdoor Mode.
Die Macht des Konsumenten
Wenn Sie es auch untragbar finden, dass immer noch zu viele Menschen bei der Arbeit ausgebeutet werden, dann setzen Sie ein Zeichen. Es liegt an uns, den Unternehmen zu zeigen, ob sie für uns “top” oder “flop” sind. Wir als Konsumenten haben die Macht, Unternehmen zum Umdenken zu bewegen und damit etwas zu ändern. Jeden Tag. Mit jeder Kaufentscheidung. Denken wir immer daran!
Wer mehr zu dem Thema erfahren und überprüfen möchte, wie sein persönlicher Favorit unter den Outdoor Herstellern abgeschnitten hat, kann einen Blick in die umfangreiche Clean Clothes Studie wagen.
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Bildrechte: Vorschaubild und Artikelbild – Mammut Sports Group AG