Ich dachte, ich hätte alles im Griff. Ich dachte, ich wüsste genau, was meine Prinzipien und Bedürfnisse sind. Doch dann kam dieser schwache Moment…
Stress in der Arbeit, schwierige Momente in meinem Umfeld, dennoch kleine Erfolge, die es zu feiern gab. Als Belohnung wollte ich mir etwas Gutes zum Essen kaufen, doch dann stand ich vor einer Boutique, nahm ein Kleid von der Stange und ehe ich mich versah, war ich an der Kasse. Ein schickes Kleid, das ich weder brauchte noch wirklich wollte, aber es versprach mir für einen Moment, eine andere, stärkere Version von mir zu sein.
“Schrankleichen” und ihre Bedeutung:
Ich bin sicher, auch du bist schon mal vor dem Spiegel im Laden gestanden und hast für einen Moment jemand anderes gesehen, als die Person die dir Tage später aus dem Spiegel entgegenblickt und fragt: „Was zum Teufel hast du dir da bitte andrehen lassen?“.
Vielleicht war es auch eines dieser Küchengeräte, mit dem guten Vorsatz es ja jeden Tag zu verwenden. Man nennt sie “Schrankleichen”. Laut Wörterbuch beschreibt das Wort “Fehlkauf” ein Ding, das den Erwartungen nicht entspricht oder für das man einen zu hohen Preis gezahlt hat. Diese “Schrankleichen” sind nicht nur ein persönliches Problem. Sie verschwenden Ressourcen, belasten die Umwelt und sind ein Zeichen unserer Wegwerfkultur.
Im Moment des Kaufes, scheinen diese Dinge ein Problem zu lösen. Damit ich aber ehrlich zu mir bleibe, in jedem Moment, habe ich ein paar Fragen aufgestellt, die auch dir im besten Fall das Lehrgeld ersparen und gute Entscheidungen erleichtern.
Fragen für bewusste Kaufentscheidungen:
Bevor du etwas kaufst, frage dich:
- Brauche ich das wirklich?
- Habe ich schon etwas Ähnliches?
- Kaufe ich es nur, weil es im Sale ist?
- Ist es ein Impulskauf?
Diese Fragen sind mehr als nur Gedankenspiele. In einer Welt, in der viele Menschen jeden Cent umdrehen müssen, ist es ein Privileg, über Käufe nachdenken zu können. Darum haben diese Gedanken und Fragen für mich nicht nur den „Bedarfs-Aspekt“ sondern auch einen nachhaltigkeits- und sozialen Aspekt. Ist das was ich kaufe, die Stimme, die ich abgeben möchte?
Denk auch an die Umwelt und die Menschen, die die Produkte herstellen:
- Ist es zeitlos, qualitativ hochwertig und fair produziert?
- Gibt es eine nachhaltigere Alternative?
- Könnte ich es selbst machen oder reparieren?
- Kann ich es Second Hand kaufen?
- Kann ich es mir von jemandem ausleihen?
Wenn man sich diese Fragen sehr genau zu Herzen nimmt wird man feststellen, dass die Antwort der Kaufentscheidung fast immer ein Nein ist. Die „richtige“ Entscheidung zu treffen beinhaltet aber noch einen weiteren, vielleicht den wichtigsten Aspekt! Bereitet es dir Freude und tut es dir gut? Wenn ja, dann erlaube dir auch mal außergewöhnliches und genieße es!
Es ist in Ordnung, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Aber es ist auch wichtig, sich selbst zu reflektieren und zu verbessern. Denn bewusster Konsum ist nicht nur eine persönliche Entscheidung. Es ist eine Entscheidung für unsere Zukunft, für unseren Planeten und für die kommenden Generationen.
